Jagd- und Lustschlösser in Stuttgart

Zum Schloss Solitude, dem Bärenschlössle und den Parkseen

Was macht es so interessant dass wir heute nach Stuttgart unterwegs sind? Ist es eine geschichtliche Wanderung im Naherholungsgebiet unserer Landeshauptstadt Stuttgart oder die bekannten Namen und die weiteren Sehenswürdigkeiten?

Heute ging es in Richtung Vaihingen zu den Parkseen. Die Sonne hatte sich heute Morgen noch unter einer Hochnebeldecke versteckt, wir hofften dass sie sich noch auflöste und die Sonne hervor kommen würde.

So ging es mit unserer Gruppe, mit 19 Personen, zu den drei Seen, dem Bärensee, dem Neuer See und dem Paffensee. Angelegt wurden die Seen von Herzog Ulrich und König Wilhelm zur Trinkwasserversorgung. Bis 1998 waren sie noch in Verwendung. Mit uns waren viele Leute unterwegs, man merkte die Nähe zur Großstadt.

Ein Uferweg brachte uns zum Bärenschlössle, wir hielten uns dort nicht lange auf, da wir auf dem Rückweg nochmals vorbei kommen wollten, sondern liefen zu unserem Ziel, zum „Glemsbrünnele“. Wie der Name ausdrückt, die „Glems“ entspringt hier. Sie läuft durch die Parkseen hindurch, um Leonberg herum, und erreicht nach 47 Km, bei Unterriexingen, die Enz.

Gleich daneben war der Rotwildpark, der damals bei seiner Gründung 1815 von König Friedrich mit 568 Stück Rotwild und 138 Stück Damwild bestückt wurde. In diesem Gebiet wachsen einige sehr alte Bäume z.B. die Elsbeere oder der Speierling, die bis zu 400 Jahre alt werden können. Wir waren auf der Suche nach den alten Bäumen. Einen hatten wir gefunden, eine Eiche, deren Stamm wir gerade so mit 5 Personen umklammern konnten. Welche Geschichten dieser Baum uns erzählen könnte?

Übrigens war in der Zwischenzeit die Sonne durchgedrungen und hatte den Nebel verdrängt.

Über die Waldflächen von Botnang gelangten wir kurz vor das Schloss Solitude, auf eine Kastanienallee die uns geradewegs zum Schloss führte. Das einstige Repräsentations- und Jagdschloss, 1763 bis 1769 erbaut, liegt auf einer Hochfläche, von wo aus bei guter Sicht in der Ferne, durch das Nordtor blickend, das Schloss Ludwigsburg zu erkennen ist. Als Anhaltspunkt kann die erkennbare gerade verlaufende „Solitude Allee“ dienen, die beide Schlösser verbindet.

Das Schloss Solitude ist heute sehr gut hergerichtet, das war leider nicht immer so, nach nur kurzer Zeit wurde die Hofhaltung wieder eingestellt und das Gebäude verfiel. Das Ganze überstieg damals die Finanzkraft des Landes. Ab 1972 wurde es aufwendig renoviert.

Eines der weiteren Gebäuden, war die Karlsschule, auf der auch Friedrich Schiller zur Schule ging. Heute ist hier die Akademie für Kunst untergebracht.

Auf dem geschichtsträchtigen Platz machten wir eine Pause und genossen die Sonne. Hinterher ging es gemeinsam auf der Terrasse um das Schloss und über die großen Treppen, wie die Könige, hinunter. Aber Halt, ein Foto zur Erinnerung muss sein! Alles hinstellen und lächeln.

Wir verließen das Schlossgelände auf einem Weg, an den damals prachtvollen Gärten, in der Größe der ehemaligen Stuttgarter Innenstadt, angelegt waren. Von den Ausmaßen war heute nichts mehr zu sehen, einzig auf einer Ansichtstafel konnten wir es uns vorstellen. Wenig später erreichten wir das Tal des Bernhardsbachs, folgten ihm und erreichten so den ersten der drei Seen wieder, den Bärensee, um an seinem Ufer zum Bärenschlössle zu gelangen.

Auch hier gab es einiges zu erzählen. Auf dem Platz baute Herzog Carl Eugen ein Lustschloss, hinterher baute König Wilhelm an gleicher Stelle ein Jagdschloss. Nach vielerlei Einwirkungen, Krieg und Brände, ist das Gebäude immer wieder aufgebaut worden und ist heute ein gut besuchter Anziehungspunkt für die Bevölkerung. Auf uns hatte der Ort auch etwas Faszinierendes. Wir saßen auf den Terrassen am See, schlenderten herum, ließen es uns mit Kaffee oder Herzhafterem gut gehen.

DSC_1681_cr1Hinterher war es nur noch ein kurzes Stück über den Damm der beiden Seen, über die Staumauer der die Glems weiterfließen lässt und bis zum Parkplatz zurück.


Termin: 23. 10. 2016
Organisation/ Führung und Bericht: Norbert Kohler

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