Bayerische Hausberge

Von Enterrottach in die Schlierseer Berge

Am Freitag, 26.05.2023 machten wir uns von Rottenburg bzw. Tübingen aus auf den Weg zu unserer viertägigen Bergwandertour in den Münchner Hausbergen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichte unsere neunköpfige Gruppe unter der Leitung von Friedbert pünktlich die Mautstelle Enterrottach, dem Ausgangspunkt unserer Tour.

Bevor wir einen Wanderweg parallel zur Forststraße einschlugen, gab uns Friedbert einen kurzen Überblick über die geplante Tour. Der Weg führte uns nach nur wenigen Minuten zu den Rottacher Wasserfällen. Nach einem ersten Anstieg im Schatten der Bäume erreichten wir eine Bergwiese. Hier legten wir eine Rast ein. Die Bergwiese hatten wir an diesem Tag nur für uns. Denn am nächsten Tag sollten die Kühe auf die Alm getrieben werden. Der weitere Anstieg führte uns auf den Gipfel der Bodenschneid (1.669 m). Von dort aus stiegen, wir nach einer kurzen Pause zum Bodenschneidhaus (1.365 m) ab.

Am nächsten Tag ging es gut gestärkt zurück auf die Bodenschneid (1.669 m) und von dort den Kamm entlang in Richtung Süd-Osten zum Stümpfling (1.506 m) und Roßkopf (1.579 m). Unser Weg führte uns am Rotkopf (1.602 m) vorbei zum Stolzenberg (1.609 m). Bei einer ausgedehnten Pause genossen wir die warmen Sonnenstrahlen und der eine oder andere nutze die Zeit für ein kurzes Schläfchen. Nach dieser Erholung begannen wir dem Abstieg zur Albert-Link Hütte (1.053 m), wo wir es uns bei einem Stück Kuchen oder wahlweise einer anderen Süßspeise gut gehen ließen.

Nach dem Bezug unseres Zimmers, einer erfrischenden Dusche und einem sehr reichhaltigen Abendessen, nutzen wir die Zeit zu einem ausgedehnten Spaziergang um den nahe gelegenen Spitzingsee (1.124 m). Wieder zurück auf der Hütte ließen wir den Abend in gemütlicher Runde ausklingen, bei der natürlich eine Runde „Chicago“ mit ein paar „erfahrenen“ Spielern und einem Newcomer nicht fehlen durfte.

Am Sonntag war die Rotwand unser Ziel, mit 1.884 m der höchste Gipfel im bayerischen Teil des Mangfallgebirges (der höchste Gipfel ist mit 1.986 m das Hintere Sonnwendjoch in Tirol). Wir folgten zunächst einem Waldweg Richtung Süden ehe wir die Valepper Straße kreuzten und in den Pfanngraben einstiegen – mit seinen Gumpen, Wasserfällen und den steilen Felswänden sicher einer der schönsten und eindrucksvollsten Abschnitte dieser Tour.

Nach und nach lichtete sich der Wald und es bot sich uns ein herrliches Berg-Panorama. Nach einem kurzen Stopp am gut besuchten Rotwandhaus (1.737 m) stiegen wir die letzten Meter – dank einer nahegelegenen Seilbahn – ebenfalls zur gut besuchten Rotwand hinauf. Für die verbleibende Strecke zum Taubensteinhaus standen nun zwei Alternativen zur Auswahl:

Entweder ein einfacher Wanderweg unterhalb des Lempersberg (1.811 m) und am Taubenstein vorbei oder aber der teilweise etwas ausgesetzte so genannte Kriegersteig.

Hatten wir bisher perfektes Wetter gehabt, so konnten wir nun feststellen, dass von Westen her Regenwolken aufzogen. Aufgrund der unsicheren Wetterlage und der Ungewissheit, wie lange wir alle zusammen für den Abstieg über den Kamm brauchen würden, entschied sich Friedbert für die sichere Route.

So erreichten wir über den beschriebenen, einfacheren Wanderweg und nach einem kurzen Abstecher auf den Taubenstein (1.693 m) alle wohlbehalten und trocken (die Regenwolken hatten sich mittlerweile verzogen) das Taubensteinhaus (1.567 m).

Mit einem herrlichen Blick auf die wenige Stunden zuvor erklommene Rotwand, einem guten Abendessen und einer erneuten Runde „Chicago“ ließen wir den Tag ausklingen. Beim Würfeln zeigte dann der eine oder andere Spieler – in Erwartung eines „großen Wurfs“ – eine ganz ordentliche Risikobereitschaft, was bei der Routenwahl am Nachmittag unterlassen wurde.

Am vierten und letzten Tag stand zunächst eine kurze Runde ohne Rucksack über den Rauhkopf (1.691 m) und zurück zum Taubensteinhaus auf dem Programm. Nachdem wir dort unsere deponierten Rucksäcke wieder in Empfang genommen und geschultert hatten, begannen wir mit dem Abstieg. Der Weg führte uns über reich blühende Wiesen, durch schattige Wälder und entlang eines sanft dahin fliesenden Alpbaches zum Bahnhof Osterhofen. Da wir gut in der Zeit lagen, konnte Friedbert unterwegs noch eine letzte, kurze Technik-Einheit einbauen, die gerade für die noch nicht so erfahrenen Bergwanderer unter uns wieder sehr interessant war.

Von Osterhofen ging es dann per Zug zunächst nach München und von dort mit dem Flixbus wieder zurück nach Tübingen und Rottenburg.

An dieser Stelle nochmals meinen herzlichen Dank an Friedbert für die perfekte Organisation und die immer wieder eingestreuten Theorie-Einheiten.

Mein herzlicher Dank auch an die ganze Gruppe für die vielen Infos zur Pflanzenwelt und die angenehmen Gespräche. Diese Tour wird mir, nicht nur wegen der tollen Landschaft, in bester Erinnerung bleiben.

Touren-Nr. BW301
Touren-Titel Bayrische Hausberge
Datum/Zeitraum 26. – 29.05.2023
Tourenleiter Friedbert Wiedmann
Teilnehmer_innen Adelinde, Angelika, Catrin, Gerhard, Günther, Martina, Richard, Robert
Koordinaten/Ausgangsort Rottach-Egern/Enterrottach