Frauenbergtour in den Nordtiroler Dolomiten

…. „Speed-Dating“ in den Bergen

Zehn Frauen unterwegs in den Bergen Österreichs. Vier Tage. Mit gefühlt zwei Minuten Sonne am Berg, ansonsten mit viel Regen und einer dichten Wolkendecke.

Machte aber gar nichts. Denn, wenn auch keine Aussicht vom Berg zu genießen war, so gab es dafür tiefe Einblicke in Lebensläufe und Begabungen, die wir uns bei Kaiserschmarrn auf der Hütte gewährten:


Da war die Expertin für Fenster-Montage mit Psychologie im Nebenfach, die Jodel-Diplomandin mit grünem Daumen, die Ex-Käserei-Besitzerin mit Labrador, die Sportskanone mit Radtour-Erfahrung durch Botswana, die Gurken-Züchterin (Boah – war diese Gurke lecker!) mit familiärem Schreiner-Hintergrund, die Personalratschefin mit Nacktbade-Ambitionen (Kalt war’s!), die Tansania-Langzeitbewohnerin mit Faible für die Landwirtschaft, die Outdoor-Klamotten-Expertin mit Haarschere, die Coaching-Expertin mit Wissen über die unterschiedlichsten Sprachen und ich, der Neuzugang im Frauentross – und betraut mit diesem Schreibauftrag.

Gewandert wurde auch – nach Anfahrt per Bahn und Bus von Rottenburg nach Fulpmes. Doch zuerst hieß es Höhe gewinnen. Und so starteten wir am Samstag mit der Kreuzjochel-Seilbahn. Oben angelangt, war ein zügiger Aufstieg zur Starkenburger Hütte angesagt, das nächste Regenfeld schon im Nacken.

Sonntag ging es dann in voller Regenmontur weiter. Auf eine längere Pause verzichten wir, aufs Gipfelerklimmen auch, denn: keine Sicht und zu rutschig.
Dann hörte auf zu regnen, dichte Wolkenpakete schoben sich vom Tal hoch. Der Boden dampfte. So entschieden wir uns für einen Schlenker aufs Sonntagsköpfl, bevor wir zur Adolf Pichler Hütte absteigen.

Auf dem Sonntagsköpfl dann – endlich Sonne! Die eingangs erwähnten zwei Minuten!

Wir rissen uns die Regenklamotten vom Leib, machten endlich Pause, vesperten und genossen die wohltuenden Sonnenstrahlen im Gesicht. Übermütig packten wir die Regensachen ein und machen uns an den Abstieg, hinweg über Geröllfelder.
Kurz vor der Hütte jedoch: Ha, schon wieder Regen! Wir wurden nass. Aber egal. Auf der Adolf Pichler Hütte waren wir die einzigen Übernachtungsgäste. Im Trockenraum bollerte ein Radiator, hier wollte man bleiben. In der Gaststube war’s aber auch gemütlich. Marillenstrudel und Kaffee stimmen uns schnell versöhnlich. So, dass sich später – in der nächsten Regenpause – Freiwillige fanden, um nackt in den eiskalten Bergsee zu hüpfen.

In den folgenden anderthalb Tagen zelebrierten wir ein kulinarisches Highlight nach dem anderen, welche die Wirtinnen für uns zauberten. Unterbrochen lediglich, um einen kurzen Ausflug zum Seejöchl zu machen, bevor sich wieder Dauerregen einstellte und wir das taten, was halt so ging: quatschen, schlafen, essen, trinken.

Am Dienstag dann der Abstieg nach Grinzens und Busfahrt nach Innsbruck mit köstlichem Kuchen im Café Munding. Dann die Zugfahrt zurück.

In Aulendorf trennten sich unsere Wege, gen Stuttgart und Rottenburg.

Danke an die Mädels für dieses „Speed-Dating“ – es hat richtig Spaß gemacht!

Tour/Veranstaltung Frauenbergtour in den Nordtiroler Dolomiten
Touren-Nr. BW503
Datum/Zeitraum 26. – 29. Juli 2025
Tourenleitung Adelinde Mayer, Moni Blessing
Teilnehmerinnen Angelika, Dagmar, Doro, Edith, Isabel, Moni F., Sofia, Steffi
Bericht Steffi
Koordinaten/Ausgangsort Fulpmes