… und Abstieg in Hüttenschuhen
… um es gleich vorweg zu nehmen: Die Tour begann dieses Mal nicht in Rottenburg am Parkplatz hinter dem Bahnhof und auch nicht an der Klause, sondern direkt in Santa Catarina bei Bormio in Italien.
Wir waren per Camper angereist und machten es uns nach einer sehr nassen Anreise auf dem Parkplatz bei der Fornohütte gemütlich. Am Freitag stand lediglich der Anstieg auf die hoch gelegene Casati (3.269 m) an. Um die Hütte pfiff ein ungemütlicher Wind. Aber drinnen konnten wir ausreichend Kraft für den nächsten Tag sammeln.
Am sehr frühen Morgen ging es gleich auf den Gletscher und schon bald wurden wir mit einem grandiosen Sonnenaufgang belohnt. Über den anfangs sehr flachen Gletscher erreichten wir zügig die steile Flanke unterhalb des Cevedale. Im Rücken hatten wir stets den tollen Ausblick auf den Gran Zebru oder zu Deutsch: die Königspitze.
Ebenfalls hinter uns hatten wir zahlreiche Gruppen, die auch diesen sehr beliebten Gipfel besteigen wollten. Auf dem Cevedale (3.769 m) angekommen, erfreuten wir uns zunächst am tollen Rundumblick über den gesamten Fornokessel.
Schon bald stand die Überlegung an, ob wir dessen Überschreitung wagen oder alternativ zur Zufallspitze gehen sollten. Der Palon de la Mare erschien plötzlich in sehr weiter Ferne. Und aufgrund der hohen Sommertemperaturen bestand die Befürchtung, dass der Schnee zu schnell aufweichen würde. Dennoch entschlossen wir uns aber, die Überschreitung anzugehen. Die Masse der Bergsteiger dünnte sich in diese Richtung glücklicherweise schnell aus, so dass mit uns war nur noch eine 2er Seilschaft auf dem Weg war.
Zügig stiegen wir den Südgrat hinab zum Passo Rosole (3502 m). Von da ging es über den teils brüchigen Grat zum höchsten Punkt, dem Monte Rosole (3531 m). Auf der Südseite stiegen wir ab zum Bivacco Colombo, mit einer kurzen Pause im Sonnenschein. Danach ging es weiter hinab zum Col de la Mare. Die Verhältnisse waren wider Erwarten recht gut, so dass wir gut vorankamen. Den Gipfel des Palon de la Mare (3.703 m) erreichten wir über einen angenehm geneigten Firnhang. Wir waren sehr froh, dass wir die Überschreitung doch gewagt hatten und bislang alles so gut geklappt hatte.
Allerdings war die Tour noch nicht zu Ende, denn der Abstieg zur Branca Hütte zog sich recht lange hin. Zunächst mussten wir den Weg durch das spaltenreiche Gletscherbecken suchen und dann folgte ein sehr steiler Firnhang hinab zum unteren Gletscher.
Der Weg zur Moräne war zunächst nicht ganz so einfach, wie angenommen, aber im zweiten Anlauf klappte es dann und der richtige Pfad wurde gefunden.
Jedoch war der Weg zur Hütte noch weit. Und Birgits Füße machten in den Bergstiefeln zunehmend Probleme. Deshalb stellte Tobi dankenswerterweise seine Hüttenschuhe für die letzte Wegstrecke zur Verfügung.
Die Branca Hütte ließen wir rechts liegen und gelangten schlussendlich zu unserem Ausgangsort bei der Fornohütte.
Eine lange und anstrengende, aber lohnenswerte Hochtour ging zu Ende, die Gise – wie immer – souverän geführt hatte.
Touren Titel | Überschreitung Monte Ceveldale |
Touren Nr. | BHT304 |
Termin | 13. – 15.07.2023 |
Organisation/Leitung | Giesbert Schiebel |
Teilnehmer_innen | Birgit, Cäcilia, Giesbert, Tobi |
Bericht | Birgit |