Die Herbstzeitlosen unterwegs

… auf der Sieben-Täler-Runde

Vierzehn Herbstzeitlose brachen am Mittwoch in Bad Niedernau auf zur Sieben-Täler-Runde, obschon die Wetterprognosen für diesen Nachmittag nicht gerade rosig waren.

Vom dortigen Schützenhaus aus ging es durch den angrenzenden Wald hoch zum Schlösslesberg, wo einst die Ehingerburg gestanden hat. Die Ehingerburg wurde 1407 in einer Fehde der Reichsfreiherren von Ehingen mit dem Grafen von Zollern zerstört und allzuviel gabs‘ davon nicht mehr zu sehen. (Laut Gustav ist die Ruine der Ehingerburg die einzige Burg in Rottenburg, die nicht vom DAV bewirtet wird .) Nach einer kurzen Erläuterung durch die Tourenleiterin zu diesem geschichtsträchtigen Ort ging es weiter über Wald, Waldrand und Feldflur in Richtung Weiler. Weiler wurde  lediglich gestreift und die erste Trinkpause war am Wanderparkplatz von Weiler angesagt, mit angrenzenden schönen Bänken zum Verweilen.

Nachdem wir uns dort mit Blick zur Burg Hohenzollern etwas gestärkt hatten, folgten wir dem Weg erneut in Richtung Wald und wanderten dort angekommen rechts abwärts durchs Katzenbachtal. Hier trafen wir auf die Reste der Katzenbacher Ziegelhütte und bestaunten den Kalkofen, in welchem aus Muschelkalk früher Katzenbacher Ziegel gebrannt worden sind.

Nun ging es eben im Tal weiter und wir erreichten die Sieben-Täler-Höhle, die mit einer Tiefe von über 200 m als größte Höhle im Landkreis Tübingen gilt, aber nur einen recht kleinen, unscheinbaren Eingang hat. Sie liegt in einem einstigen Kalksteinbruch der Ziegelhütte. Die Höhle ist Naturdenkmal und im Winter ist sie geschlossen aufgrund Fledermausschutz. Die Sieben-Täler-Höhle ist eng, völlig dunkel, teils schlammig, führt stellenweise Wasser und hat lediglich einen Bereich, in dem man aufrecht stehen kann. Man muss ansonsten kriechen und krabbeln. Drei mutige Männer – Gustav, Josef, Horst – und zwei ebenso wagehalsige Frauen – Juliane und Gabi – krabbelten hinein um sie zu erkunden. Die restlichen Wanderer warteten derweil geduldig vor der Höhle und waren schon gespannt auf die Berichte der neuen ‚Höhlenforscher‘. So nach und nach kamen die einzelnen ‚Höhlenforscher‘ dann auch wieder auf allen Vieren teils vorwärts, teils rückwärts aus der Höhle gekrochen. Es gab zwar mit den Taschenlampen nicht viel in der Höhle zu sehen, dennoch war es für sie ein Erlebnis, wenigstens den einigermaßen trockenen Teil (wahrscheinlich höchstens ein Viertel) der Sieben-Täler-Höhle auf eigene Faust erkundet zu haben.

Weiter ging es danach am Katzenbach entlang, wo wir hinter der Bachüberführung  den steilen Weg links aufwärts gewählt haben, um zur Wolfsschlucht zu gelangen. Die Wolfsschlucht war wildromantisch und obwohl ein abgebrochener Baum nach einem Sturm der vergangener Tage den Wanderweg versperrte, war sie einen Abstecher wert. Das Baumhindernis wurde dann auch erfolgreich von uns überwunden und es ging weiterhin abwärts, wo wir unten im Wald angelangt uns am Apollotempel wieder gesammelt haben. Leider kann man dort kein Schlückchen Quellwasser mehr zu sich nehmen so wie in früheren Zeiten. Und so gings‘ zurück in Richtung Schützenhaus, wo wir auf Steinen die Furt über den Katzenbach überquerten und daher noch den dort angrenzenden, urigen Grillplatz bewundern konnten.

 

Glücklicherweise trafen wir früher als geplant beim Schützenhaus ein und wurden von der Chefin bereits auf der Terrasse empfangen. Keine halbe Stunde später und der erste Regenschauer verscheuchte die letzten Gäste auf der Terrasse. Wir hatten mittlerweile unseren gebuchten, langen Tisch im Innenraum eingenommen und freuten uns, dass wir diese schöne Wanderung trockenen Fußes geschafft hatten, und ließen uns das leckere Essen umso mehr schmecken.


Datum: 16. August 2023
Organisation und Führung: Irene Siegl
Teilnehmer: Moni, Gabi, Jutta, Juliane, Renate, Marianne, Eugen, Sonja, Waltraud, Margrit, Gustav, Joseph, Horst
Bericht:  Irene Siegl