Frauenbergtour – Von der Rheinquelle in Graubünden ins Tessin

Vom Leuchtturm bis zur Standseilbahn

… eine spannende Tour trotz widriger Wettervorhersage

Als Neuling der Sektion Rottenburg des DAV habe ich mit großer Spannung und Vorfreude auf den Start der Wandertour gewartet. Auf der Zugfahrt in Richtung Schweiz bin ich dann das erste Mal auf meine acht Wanderfrauen gestoßen – und ich bin auch gut aufgenommen worden.

Die Bahnfahrt zum Reiseziel, in den Bergen war schon ein tolles Erlebnis, zumal die Bahnstrecke im Gotthardmassiv sehr spektakulär ist. Auf dem Oberalp-Pass ausgestiegen, konnten wir schnell dem Ausflugsrummel um den dortigen Leuchtturm entfliehen und auf steilen, einsamen Wegen den Pazolastock (2.739 m) erklimmen und im Anschluss zur kleinen, aber feinen Badushütte (2.505 m) weiterlaufen. Bei herrlichem Wetter, schönen Aussichten und einem Abendessen im Freien klang der erste Tag aus.

Am nächsten Tag trafen wir uns schon um 6 Uhr zum Frühstück und machen uns zeitig auf den Weg. Da Gewitter in der Wettervorhersage gemeldet war, wollten wir möglichst früh am Nachmittag unsere Unterkunft erreichen.
Die spannende Tour verlief entlang des Tomasee mit der Rheinquelle, über unzählige Schneefelder, über teils schwierige Wege in einer spektakulären und menschenleeren Landschaft, über den Passo Bornengo (2.631 m) zur Cadlimohütte.

Bis auf eine kurze Etappe mit leichtem Regen und Gewittergrollen in der Ferne, kamen wir super ans Ziel. Und so konnten wir das angekündigte Gewitter entspannt im Trockenen durchs Fenster erleben. Eine Herde Steinböcke, die sich um einen Salzstein nahe der Hütte tummelten, rundeten unser Abendprogramm wunderschön ab.

Die Tour des kommenden Tages führte uns durch das Tal des „Rein da Medel“ und ließ uns diesen Fluss auf wackeligen Steinen überqueren. Vorbei an herrlichen Seen und Ausblicken machten wir einen spürbaren Klimawandel mit:
Auf den Höhen war die Landschaft vom erst kürzlich geschmolzenen Altschnee und den tiefhängenden Wolken karg. Aber nach der Überquerung des Passes überraschte uns Sonnenschein und ein überwältigendes Blumenmeer an den steilen Berghängen. Mit Ankunft an der Capanna Cadagmo (1.987 m) kamen wir wieder ein wenig in der Zivilisation an.

Nebenan in Sichtweite lagen ein landwirtschaftlicher Hof mit geschätzt 300 Kühen und eine Ferienhaussiedlung. Den Spätnachmittag vertrieben wir uns wahlweise mit einem kleinen Spaziergang, Stretching unter Dagmars Anleitung, Schwimmen im See und der ersten Duschmöglichkeit auf der Wandertour.

Am letzten Tag gingen wir auf einen herrlichen Weg am Ritom Stausee entlang und staunten über die am Wegesrand beschriebene Besonderheit des Sees: Eine rosafarbene Wasserschicht.
Diese schirmt in ungefähr 12 Metern Tiefe das salzige und sauerstofffreie Wasser des Seegrundes vom sauerstoff- und fischreichen Wasser der Oberfläche ab.

Als wir weitergingen kamen wir bald zur steilsten Standseilbahn Europas157 nach Piotta und traten von dort unsere Heimreise an – zuerst mit dem Bus und dann wieder mit dem Zug.

Es waren phantastische Tage. Mit so tollen Wanderfrauen und genügend Snickers im Rucksack wird jede Wandertour zum Vergnügen. Danke dafür!

 

Bezeichnung/Titel Frauenbergtour
Von der Rheinquelle in Graubünden ins Tessin
Tour-Nummer FBW403
Datum/Zeitraum 20. – 23.07.2024
Tourenleiterinnen Adelinde Mayer / Moni Blessing
Teilnehmerinnen Annett, Angelika, Dagmar, Edith, Efi, Moni F., Sofia
Koordinaten/Ausgangsort Oberalp-Pass