In die Bayrischen Hausberge

Alpin und anspruchsvoll: die Benediktenwand

Am Samstag Morgen traf sich unsere 13-köpfige Wandergruppe um 06:00 Uhr am Parkplatz hinter dem Rottenburger Bahnhof. Schnell waren die Teilnehmer/innen auf die 4 Autos verteilt und ohne nennenswerte Verzögerung erreichten wir die Brauneckbahn bei Lenggries. 

Die Sonne heizte die Luft bereits gehörig auf, da war für uns die Kabinenumlaufbahn genau der richtige Einstieg. Die Schwüle blieb unten im Tal und wir hatten gleich die uns wohl tuenden Winde, die uns ein angenehmes Wanderklima bescherten.

Nacheinander erstiegen wir auf dem Weg zur Benediktenwand das Brauneck, den Schrödelstein, das Stangeneck, den Vorderen Kirchenstein und den Latschenkopf. Die Bergwiesen standen in voller Frühjahrsblüte, ob Trollblumen, Aurikel, Primeln, großer und kleiner Enzian – man kam gar nicht mehr nach mit dem Mitzählen. War unser Blick nicht von der Blumenpracht gefangen, verloren wir uns im 360°-Panorama zur Alpenseite der Blick von der Zugspitze rechts bis links zum Großglockner, im Alpenvorland lagen uns der Starnberger See und der Ammersee zu Füßen und ganz in der Ferne war das Münchner Häusermeer zu erahnen.

Unser Weg wurde zunehmend alpiner und immer öfter wurde es notwendig im steilen felsigen Bergauf Hand anzulegen. Nach dem Latschenkopf teilten wir uns in zwei Gruppen – sportlich aktiv und genussbetont. Die ersteren erstiegen auf felsigem blumengeschmücktem Pfad die Achselköpfe, die Genusswanderer folgten dem etwas bequemeren Weg zum Rotohrsattel auf dem wir uns wieder kurz zusammenfanden.

Für die sportlich Aktiven begann nun der stahlseilversicherte Aufstieg zum Gipfel der Benediktenwand. Kochel- und Walchensee lagen in greifbarer Nähe unter uns, die immer noch tief verschneiten Alpen begrenzten den Blick nach Süden. Wenn unsere Unterkunft, die Tutzinger Hütte auch direkt vor uns unter der Benediktenwand stand, durften wir uns doch noch auf felsig, steinig und steilem Weg 2 Stunden zur Hütte abwärts arbeiten.

Friedbert hatte für unsere Gruppe 2 Zimmerlager mit 4 bzw. 5 Betten sowie zusätzlich ein „Hundezimmer“ für 4 Personen plus Blacky reserviert und jede/r fand in der gut besuchten Unterkunft seinen /ihren Schlafplatz. Das Hüttenteam bot uns 3 Varianten der HP an und verwöhnte uns auch zum Frühstück mit einem guten Buffet. Die abendliche Chicagorunde ging diesmal eindeutig an Karl-August, naja, ich war wenigstens olympisch dabei.

Der Sonntag begann, wie der Samstag geendet hatte: herrlicher Sonnenschein und angenehme Morgentemperaturen sorgten für ein zügiges Wandertempo ein Stück weit zurück Richtung Benediktenwand, danach weiter über die Glaswandscharte bis zur Pessenbacher Schneid.

Unsere Gruppe teilte sich nun erneut, die sportlich Aktiven nahmen auf ihrem Weg zur Staffel-Alm das Schwarzeck und den Rabenkopf sowie ungezählte Orchideen, wie Knabenkräuter und Waldvögelein mit, die zweite Gruppe ging direkt über die zur Staffel-Alm.

Hier gab`s kühle Getränke und eine große Pause, bevor wie durch die Rappiner Schlucht zur großen Laine und dem Endpunkt unserer 2-tägigen Bergtour nach Jachenau zurückkehrten. Nebenher wurde unsere „Orchideensammlung“ noch durch den Frauenschuh komplettiert.

Unsere Bergausfahrt war gekennzeichnet durch sonniges Wetter, ein immer wieder erstaunendes 360° Panorama sowie einer einmaligen Blumenpracht.

Unser Dank geht an Friedbert, der die Tour erlebnisreich zusammengestellt  und uns locker geführt hat. Dank auch an Adelinde, die die Führung der zweiten Gruppe übernahm.

So konnte jede/r Teilnehmer/in ganz persönliche Eindrücke mit nach Hause nehmen und ich bin schon gespannt, ob sich Friedbert für nächstes Jahr die linke oder die rechte Voralpenseite von der Benediktenwand als Frühjahrstour heraussucht.


Leitung: Friedbert Widmann

Teilnehmer/innen: Adelinde, Dagmar, Evelin, Heiko, Joseph, Karl-August, (Blacky), Margrit, Michael, Richard, Roswitha, Thomas K., Thomas L.

Bericht: Thomas Leon