Vom Farrenberg bis zum Bergrutsch …

… eine Wanderung der Herbstzeitlosen rund um Mössingen

Nach einer langen Regenzeit und unbeständigem Wetter, hatten wir einen Traumtag erwischt. Acht Wanderer_innen – mit strahlenden Gesichtern – fuhren gegen 10.30 Uhr in Fahrgemeinschaften nach Talheim zum Sportplatz.

Von dort aus ging es zuerst ein kurzes Stück über den Asphalt, um dann aber schon kurze Zeit später in einen querenden Feldweg einzubiegen, der uns dann an der Himmelsschaukel vorbeiführte, einem Teil des „Früchtetraufs“, der mit seiner Flora und Fauna begeistert.

Am Parkplatz Andeck angekommen, führte uns ein steilerer und schmaler Steig durch die Hangwälder des Farrenbergs. Der Hitze geschuldet, machten wir an der Albvereinshütte Andeck eine kurze Trinkpause, wo wir einen herrlichen Blick über Talheim hatten.
Talheim wurde erstmals im Jahre 766 n. Chr. erwähnt. In der dortigen Bergkirche kann man einen der schönsten und wertvollsten und ältesten Altäre des Landes bestaunen – datiert auf das Jahr 873 n. Chr.

Der Pfad führte uns weiter, hoch zur Ruine Andeck, von der leider nicht mehr viel zu sehen ist. Sie wurde erstmals im Jahre 1282 erwähnt und ist eine sog. „Spornburg“, die auf einem langgestreckten Bergausläufer des Farrenberges gelegen ist.

[Anmerkung der Redaktion:
Wie der Name schon sagt, liegt eine „Spornburg“ auf einem Fels- oder Bergsporn, unterhalb der Bergkuppe oder des Berggipfels. Im Gegensatz zu einer sog. „Gipfelburg“, die auf dem höchsten Punkt erbaut wurde, wie z. B. die Burg Hohenzollern bei Hechingen.]

Oben angekommen, lag der Farrenberg auf 820 m vor uns, genannt nach den Zuchtbullen (Farren), die früher hier weideten. Es handelt sich um ein Bergplateau, das auf „gebankte Kalke“ zurückzuführen ist, entstanden aus den Schichtflächen des Weißen Jura.

Vor dem Tower des Mössinger Flugvereins legten wir eine gemütliche Vesperpause ein. Das Glück war uns hold, da dort noch ein Motorsegler landete. Der nette Herr ließ uns noch einen Blick in sein Cockpit werfen und erklärte uns auch noch kurz seinen ‚Falken‘. Vielen Dank dafür!

Danach ging es weiter auf dem Längsweg, zuerst an „Zieglers Rutsch“ vorbei, mit einem herrlichen Blick auf den Landkreis und dann noch weiter …

Hier reichte die Aussicht bis zum „Bismarckskapf“, einem weiteren Hotspot. Kurz danach marschierten wir einen wunderschönen schmalen Waldweg wieder nach unten, Bild 5 um hier den Rundweg um den Mössinger Bergrutsch zu beginnen.

Wie viele wahrscheinlich wissen, ereignete sich der Bergrutsch am 12.4.1983 zwischen 9 und 14 Uhr, ca. 3 km südöstlich von Mössingen. Im Voraus dazu gab es tagelange Niederschläge. Das Wasser versickerte auf der Hangleiste, aber durch die starke Zerklüftung des Weissjura und aufgrund der zusätzlich wasserdurchlässigen Schichten des Ornatentons, quoll alles auf und verwandelte sich in eine schmierige Schicht. Mit der Folge, dass die gesamte Hangleiste in einer Breite von über 600 m talabwärts rutschte.
Das Rutschfeld erreichte eine Fläche über 50 ha. Es ging Geröll mit einem Gewicht von ca. 9 – 10 Millionen Tonnen ab. Aber es ist erstaunlich, was in den rund 40 Jahren danach aus der Kieswüste wieder alles gewachsen ist.

Die Vegetation eroberte sich ihren Platz aus der Geröllwüste wieder zurück. Der Bergrutsch ist seit 2016 als ein bedeutendes Geotop und als „Geopoint“ des „UNESCO Geoparks Schwäbische Alb“ ausgezeichnet.

Unsere Rundtour endete bei „Talwirt“ am Sportplatz in Talheim, wo wir unter den Bäumen des Biergartens hervorragend bedient wurden und sehr gut gegessen haben. Bild 7

So ging ein schöner Wandertag mit einer tollen Truppe zu Ende.

Titel Vom Farrenberg bis zum Bergrutsch
Termin 17. Juli 2024
Leitung Christa Visel
Teilnehmer_innen Ebi, Ingrid, Josepf, Juliane, Marianne, Moni, Regina
Bericht Christa