Hochtourenkurs auf der Tierberglihütte 

… übelst schön!

(Bevor es weitergeht: Kurz die Melodie von „Zehn kleine Jägermeister“ von den Toten Hosen in Erinnerung rufen, und dann weiterlesen …)
Zehn verschlafne Rottenburger fuhr’n früh zum Sustenpass und stürmten dann zur Hütte hoch, sie wollten Hochtourspass. Am Morgen gings zum Gletscher rauf und in die Spalten rein, da grummelts schon beim ersten rum und zack warn‘s nur noch neun.

Doch vier machten noch in der Nacht in Socken oder Strümpf den schnellen Weg zum Klo hinab, da waren‘s nur noch fünf. Zur Mittagszeit wurd‘s weiter dünn, da legt‘s die nächsten zwei, ganz ohne kamen nur davon, die aller letzten drei. Was lehrt uns dieses kleine Lied? Putzt fleißig eure Hände! Desinfiziert die Schlafraumtür, dann gibt’s ein Happy Ende!

Wie sich aus unserer Tourenhymne schon entnehmen lässt, konnte man beim diesjährigen Hochtouren-Grundkurs einige wichtige Lektionen hautnah erleben. Hannah und Sebastian kümmerten sich dabei um die angekündigten berg- und eisbezogenen Inhalte, andere uns unbekannte Bergsportler um den Rest… doch davon später mehr.

Gestartet waren wir zu zehnt mit unbeständiger Wetterprognose in das viertägige Abenteuer rund um die Tierberglihütte am Steingletscher. Der Aufstieg war bei bestem Wetter in zwei Stunden geschafft und schon labten sich alle erstmal am grandiosen Gletscherblick.

Am nächsten Tag gings dann hochmotiviert rauf aufs Eis und rein in die Spalte. Schon ein mulmiges Gefühl im blauen Bauch des Gletschers zu hängen, im Bewusstsein, dass man da ohne Technik oder Geräte allein eher nicht rauskäme. Aber zum Glück gabs ja das bereits bestens unterwiesene Team am anderen Ende des Seiles, sodass der Aufenthalt mit den anderen „Spaltenopfern“ eher kurzweilig war.

Allerdings gab es für mulmige Bauchgefühle auch noch andere Gründe, denn scheinbar hatten uns erkrankte Vorschläfer im Schlafraum und auf der Türklinke noch eine Überraschung dagelassen, die innerhalb von zwei Tagen sieben Teilnehmende niederstreckte. Zur Gipfeltour am letzten Tag gings dann leider nur zu sechst in zwei Seilschaften auf den Mittleren Tierberg und dann in Schutt und Bruch auf den nördlichen Gipfel des Hinteren Tierbergs, wo es auf 3.419 m Höhe dann die verdiente Gipfelschoki mit Ausblick gab.

Im Abstieg gabs dann noch eine andere Lektion am Berg, denn kaum runter vom Tierberg wurden wir Zeuge eines Bergsturzes vom benachbarten Gwächtenhorn. Allerdings konnten weder Truffi noch der später eingetroffene Heli der Bergrettung etwas finden. Erst am nächsten Tag konnten die Bergretter den abgestürzten Speedflyer bergen.

So sind wir mit sehr gemischten Gefühlen vom Berg gestiegen. Zum einen bedrückt ob der realen Gefahren und zerknirscht über verwürgte Bergfreuden. Zum anderen beeindruckt und begeistert von der alpinen Schönheit der vereisten Berge und hochmotiviert die nächsten Höhen zu stürmen.

Danke an Hannah und Truffi für den schönen Kurs und die tollen Tage!

Touren-Titel  Hochtourenkurs auf der Tierberglihütte
Touren-Nr. A515
Touren-Leitung Hannah, Sebastian
Datum/Zeitraum  02. – 05. Juli 2025
Teilnehmer_innen Philipp, Svenja, Laura, Martin, Hauke, Saskia, Tobias, Melanie
Bericht Martin und Laura Raden
Koordinaten / Ausgangsort  Tierbergli Hütte