Horb – Kleinod am oberen Neckar

Horb, 24 km von Rottenburg entfernt, warum soll man da hin, sicherlich langweilig und eine öde Lauferei.

Aber wer weiss, daß Horb, wie Rottenburg, früher zu Vorderöstereich gehörte, daß die Stadtbefestigung nie eingenommen wurde und es viele Türme besaß und  heute noch viele sehenswerte historische Gebäude besitzt und dazu noch einen schönen Panoramaweg um Horb gibt?

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Am Sonntag den 26.04.09 um 10:00 Uhr begann unser gemeinsamer Tag am Bahnhof in Rottenburg. Wir waren zu siebt. Um 10.15 Uhr kam unser Zug und los ging es nach Mühlen. Karl-Heinz, Michael und Felix warteten  am Bahnhof Mühlen auf uns. Vom Bahnhof ging es zuerst über die Neckarbrücke. Unter der Brücke waren die ersten Kanufahrer dabei Ihre Boote um das Stauwehr herum zutragen. Nach der Brücke links haltend ging der Weg in einen kleiner Trampelpfad über, den Berg hinauf über das Tunnelportal der Gäubahn und weiter auf der rechten Talseite des Neckar aufwärts nach Horb. Knapp 1 Std. später kamen wir am Aussichtspunkt Rauschbart an. Für die Mittagspause war es fast zu früh doch die schöne Aussicht lud zum verweilen ein.

Nach der Pause überquerten wir die B14 und wanderten auf einem schmalen Wanderweg zum Wasserturm und weiter zum Freilichtmuseum „Steinerner Geschichtsgarten“. Die über 60 verschieden Steinen, die früher als Landes-, Grenz-, Gemarkungs- und Kilometersteine eingesetzt waren, erzählen ein Stück Geschichte. Einige Steine sind aus dem 16 Jahrhundert. Gleich daneben ist der Aussichtspunkt Kreuzkapelle. An der Stelle des Kreuzes stand bis Anfang des 19 Jahrhunderts noch eine Kapelle. Sie war das Ende eines Kreuzweges der von der Stadt herauf kam.
Weiter unten überquerten wir die Bildechinger Steige, hier beginnt das Naturschutzgebiet „Kugler Hang“. Mitten in Horb liegend sind auf Fläche von 4,5 ha ca.145 Pflanzenarten und ca. 110 Tierarten angesiedelt. Eine der bekanntesten Pflanzen ist das Helmknabenkraut das hier im Mai den Hang in ein rosa Blütenmeer verwandelt.

Kurz darauf standen wir auf der Ringmauer die Horb einst umschloß. Es bot sich einen schönen Blick auf die historische Gebäude von Horb. An der oberen Ringmauer sind noch zwei Türme erhalten. Im ersten Turm der mit einem Abbild eines Ritters, befindet sich das Wehrkundliche Museum. Durch die Führung von Herr Lipp bekamen wir Einblicke in das Leben in der Stadt. In einem Modell war die Stadt Horb mit all seinen vielen Türmen dargestellt von denen heute leider nur noch einige existieren. Auch das Leben des Türmers wurde erläutert. Er konnte nur selten vom seinem Turm herunter, denn seine oberste Aufgabe war es die Stadt vor Angriffen zu schützen. Der Höhepunkt der Führung war der Schuß mit der Hackenbüchse. Ein Mann in historischen Horber Gewand,  lud die Hackenbüchse mit Schießpulver, brannte seine Lunte an und feuerte einen Schuß ab.

Weiter verlief der Weg auf der Ringmauer zur Talheimer Steige. Hier ist noch ein gut erhaltenes  Türmerhaus sichtbar, wie wir nun wissen, liegt das Haus vor der eigentlichen Stadtbefestigung. Auf der anderen Talseite verlief ein kleiner Weg in Kehren den Berg zum Schütteturm hoch. Der 28 m hohe Schütteturm war ein Wacht- und Beobachtungsturm. Mit dem Schlüssel von der Stadt konnten wir hinauf steigen und die weite Aussicht über die Stadt bis zur Schwäbischen Alb und die Burg Hohenzoller genießen.

Gleich daneben ist die Ottilienkapelle. Sie war früher eine Wallfahrtstätte für Augenleidende. Die Sitzbänke luden zum verweilen ein. Der steile Kreuzweg brachte uns durch das Tor beim Schurkenturm in die Oberstadt. Der Schurkenturm diente früher als Gefängnis. Weiter vorne überqueren wir den Marktplatz und noch weiter unten erreichen wir die Neckarstrasse. Hier in einem der Strassencafes legten wir eine Pause ein, da wir noch einige Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges hatten.

Hinterher ging noch ein kleiner Abstecher zum Ihlinger Tor. Über die Fußgängerbrücke am Mühlkanal und die neue Fußgängerbrücke am Neckarufer ging es zum Bahnhof. Noch kurz mit allerlei Informationen eingedeckt ging es zur Heimfahrt.
Horb ein Kleinod im Neckartal ist jedem nur zu empfehlen.

Norbert Kohler

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