Wie aus dem Gätterifirst die Roggspitze wurde …
“Klettertour auf den Gätterifirst im Alpstein” – so stand es im Programmheft und so hatte es sich Joe auch ausgedacht und geplant. Doch es hat nicht sollen sein.
Nachdem die angemeldeten Teilnehmer bekannt waren, stellte sich heraus, dass an diesem Wochenende auch andere Kletterfreunde den Gätterifirst auf dem Plan hatten und hatten sich die verfügbaren Quartiere bereits weggeschnappt. Joe mußte ausweichen, und eine Alternative mit vergleichbarem Reiz und Anspruch suchen – er fand sie dann rund 65 km weiter östlich, in den westlichen Lechtaler Alpen: die Roggspitze bei Zürs.
Wie es bei vielen Touren der Fall ist, nehmen die Teilnehmerzahlen rapide ab, je näher der Termin rückt. So fuhren wir am 3. Juli auch nur noch zu viert nach Zürs, um zur Stuttgarter Hütte aufzusteigen. Wir, das waren Joe, Karl-August, Andi und Rossi. Zum Glück waren die Hüttenplätze reserviert, denn einige Spätankömmlinge mussten bangen, ob noch ein Lager für sie übrig war.
Am Morgen ging es ausgeruht zur Roggspitze. Das letzte Stück zum Einstieg führt durch recht steile Schrofen und wird einem wahrlich nicht geschenkt. Die 11 Seillängen waren abwechslungsreich und an den schwierigeren Stellen, die Schlüsselstelle ist mit „4“ bewertet, gut abzusichern, allerdings ist der Routenverlauf nicht immer ganz eindeutig. Unter Joes „Oberaufsicht“ waren wir aber überraschend schnell am Gipfel. Der Abstieg hatte es dann in sich! Zu Beginn waren noch Abseilstellen eingerichtet, die durch das lose Gebrösel aber nicht nur Freude machten. Während Andi und Karl-August das Abseilen ausreizten, kletterten Joe und Rossi lieber ab und wurden beim Warten dann prompt von einer kleinen Herde Steinböcke überrascht.
Als wir dann nicht mehr ganz frisch aber sehr zufrieden an der Hütte ankamen, zischte das erste Getränk nur so. Den Sonntag nutzten wir noch zu einem kleinen Ausflug in Hüttennähe, wo wir nochmal die schöne Umgebung so richtig genießen konnten. Karl-August fand im Hütten-Hund einen dicken Freund, der uns nur zu gern begleitet hätte.
Toll war‘s! Mal sehen was nächstes Jahr auf dem Programm steht…
Termin: 03. – 05. Juli 2015
Organisation/Führung: Joe Herbst
Teilnehmer: Joe, Karl-August, Andi und Rossi
Autorin: Roswitha Beier-Groß
