Glücklicher Ausgang der Wetterlotterie rund um die Sulzfluh
Auch unsere Gruppe war Teil der ersten Versuchsreihe einer nachhaltigen Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Tourengebiet. So kamen wir komfortabel und entspannt an unseren Startpunkt in Tschagguns.
Adelinde hatte aufgrund der sehr schlechten Wetterprognose schon am Vortag ein „Bergtaxi“ organisiert, das uns direkt bis nach Grabs auf 1.380 m hinauf brachte und uns so gleich mal 400 HM und entsprechend Zeit ersparte.
Zunächst ging es über Fahrwege und Viehweiden hoch zur Alpila Alpe, Richtung Schwarzhornsattel. Der weitere Aufstieg hinauf bis unterhalb der Tschaggunser Mittagsspitze fiel ebenfalls der schlechten Wetterprognose zum Opfer.
Noch vor dem Tobelsee legten wir schließlich eine Mittagsrast ein. Reiner gab dann ein bisschen Gas und als wir den See auf 2.084 m erreichten, stand er schon in der Badehose am Seeufer. Trotz des bedeckten Wetters ließ er es sich nicht nehmen, eine ausgiebige Runde im See zu schwimmen, dessen Lage fast ein „Infinity Pool-Feeling“ erzeugte.
Anschließend war dann schnell der Schwarzhornsattel auf 2.166 m erreicht und kurz darauf auch unser Ziel, die Tilisuna-Hütte auf 2.211 m. Wider Erwarten hatte das Wetter gehalten. Die windgeschützten Plätze waren aber schon vergeben, sodass wir in der Gaststube Kaffee und Apfelstrudel genossen.
Da wir noch gut in der Zeit waren, nahmen Reiner, Stefan und ich Jasmins Vorschlag an, noch einen Abstecher zum Tilisuna-Fürkele und zum Tilisuna-See zu machen. Die restliche Zeit bis zum Abendessen überbrückten wir problemlos mit Körperpflege und einer Runde Chicago.
In der Nacht kam dann der Regen. Auch zum Start am Samstagmorgen in Richtung Sulzfluh war es zwar ziemlich bewölkt und unsicher, aber wieder trocken. Beim Aufstieg kamen wir dann schnell auf Betriebstemperatur, ein Regenschauer zwang uns jedoch, die Regensachen wieder auszupacken.
Auf unserem Weg durch das Gras waren die Murmeltiere unsere ständigen Begleiter und die Blütenpracht in den Bergwiesen war enorm. Adelinde lieferte uns noch den botanischen Background dazu. Im Gelände, das nun immer felsiger wurde, konnten wir zu unserer Überraschung sogar eine Schar Schneehühner beobachten.
Vor dem Gipfel auf 2.817 m waren noch ein paar kleinere Schneefelder zu überqueren, aber dann hatten wir es geschafft. Wir wurden sogar mit einer größeren Wolken- bzw. Nebellücke belohnt, so dass zumindest das nähere Gipfelpanorama sichtbar wurde.
Das Wetter zog jedoch eher zu, weshalb auch der Besucherandrang immer größer wurde. Deshalb machten wir uns bald auf, um in Richtung Gemschtobel abzusteigen.
Am Vorabend auf der Hütte hatten andere den Gemschtobel als nicht so toll beschrieben. Wir waren deshalb ein bisschen gespannt, was uns erwarten würde. Es war zwar ein felsiger, steiler Steig, bei dem man auch mal die Hände benutzen musste. Der untere Teil war mit Ketten versichert, aber alles im Rahmen dessen, was halt auf so einer Tour dazugehört.
Bei der anschließenden Querung zur Carschina Hütte auf der Südseite der Sulzfluh, oberhalb von Partun-See und Partun-Staffel, ließen wir uns Zeit. Der Gipfel war jetzt wieder ständig in Wolken, aber das Wetter hielt.
Wir kamen trotzdem wieder früh auf der Hütte auf 2.235 m an. Heute waren es nur gute 600 HM und starteten Jasmin und Stefan gleich durch, um den Hausberg, den Schafberg, auf 2.456 m zu besteigen. Wir anderen verbrachten die Zeit bis zum Abendessen mit Relaxen und Kniffel in der Hütte und in der Abendsonne, die noch schön durchkam.
Am Sonntagmorgen dann wieder die Wetterlotterie: Beim Aufstehen Nebel, beim Frühstück Sonne, beim Start einsetzender Regen. Also nochmal zurück in die Hütte und eine halbe Stunde abwarten. Schließlich konnten wir uns dann doch im Trockenen an den Abstieg machen, der heute leider anstand. Erst gemächlich, am Ende steiler, hoch zum Drusentor. Dort dann der Ausblick nach Norden auf unseren weiteren Abstiegsweg nach Latschau. An der Lindauer Hütte auf 1.744 m legten wir eine erste Rast ein. Der von der Sektion angelegte Alpingarten war wirklich sehenswert und informativ. Wir hatten reichlich Zeit beim weiteren Weg durchs Gauertal und machten im Garten des Naturfreundehauses Gau-ertal eine ausgiebige Mittagsrast.
In Latschau war noch genügend Zeit für eine Runde um den Stausee und eine Besichtigung des Turbinenhauses des Kraftwerks, bevor wir mit dem „Öffi-Bus“ zu unserem Treffpunkt am Bahnhof Tschagguns hinab fuhren.
Unser Bus wartete schon, und die weiteren Gruppen waren auch alle schon frühzeitig an den Treffpunkten, so dass das Aufsammeln und die weitere Heimreise zügig erfolgen konnten.
Ein besonderer Dank an Adelinde fürs Organisieren und Führen der schönen und interessanten Tour, sowie den Organisatoren der gemeinsamen Busausfahrt.
Tour/Veranstaltung | Montafon-Ausfahrt „Rund um die Sulzfluh“ |
Datum/Zeitraum | 02. – 04.08.2024 |
Tourenleiterin | Adelinde Mayer |
Teilnehmer_innen | Caroline, Charlotte, Jasmin, Reiner, Stefan, Toni |
Koordinaten/Ausgangsort | Tschagguns |