Monte Antelao, der König der Dolomiten

Wilde Dolomitengipfel und kulinarische Genüsse

Die Fortsetzung der wilden Dolomitengipfel-Tour vom letzten Jahr, startete erfolgreich mit der Ankunft von Bernd, Jochen, Sebastian, Viktor und Armin im wunderbar, auf einem kleinen Sattel im Wald liegenden, Refugio San Marco – pünktlich zur Bestellung des Abendessens.

Wahlweise standen Pasta mit Schwarzkohl-Pesto (aus eigenem Anbau und tagesfrisch zubereitet) oder mit Pesto Genovese oder Zucchinisuppe als Vorspeisen, sowie Putenbraten oder Spiegeleier mit Südtiroler Speck oder lokaler Käse mit Bratkartoffeln und Gemüse als mögliche Hauptgänge zur Auswahl. Natürlich stets mit ausreichend Nachschlag für die ganz Hungrigen.

So ging es mit grundlegend aufgefüllten Energiedepots am nebligen, nächsten Morgen im Schein der Stirnlampen auf den anstrengenden Weg in Richtung Monte Antelao (3.264m, 2. Grad).

Der herausragende Abschnitt war dabei die “Laste“, eine mehrere hundert Meter lange, ca. 25° geneigte Platte, mit einer Struktur aus lauter kleinen Dellen. Nach dem letztjährigen Scheitern wegen Vereisung, konnte der mächtige König der Dolomiten dieses Mal bestiegen werden – und das sogar bei Sonnenschein über den Wolken ….

Zurück auf der Hütte war die Dusche im Freien (mit sehr warmem Wasser) und einem Hefeweizen im Liegestuhl in der Abendsonne (tatsächlich!) die Krönung des Tages.

Das Abendessen an diesem Tag beinhaltete dabei folgende Gerichte: Spaghetti Aglio et Oglio, Hackfleischbällchen mit Bratkartoffeln und zwei Sorten Gemüse. Zwischen den Gängen wurde stets grüner Salat aus dem eigenen Hüttengarten gereicht (unglaublich!). Zum  Dessert gab es ein kleines, süßes Gebäck.

Der Ruhetag am Samstag war mit einem tagesfüllenden Programm auf den  Torre dei Sabbioni (2.531m, Normalweg 9 SL, 4+) versehen und diente dem Zweck, den Muskelkater, der am Vortag in manchen Oberschenkeln entstanden war, auszulaufen und Hunger fürs Abendessen zu kriegen. Auf der Speisekarte heute: Lasagne mit Auberginenscheiben, statt Teigplatten, Rigatoni mit Fleischsoße und Kuchen mit Schokosoße als Nachtisch.

Das Rifugio San Marco ist vielleicht die beste Hütte (mit einem schönen Aussichtpavillon) in den Dolomiten. Urig und seit dem Bau um 1895 kaum verändert. Sie wird seit 33 Jahren von Familie Ossi geführt. Die sehr sympathische Tania und ihr Mann schmeißen den Betrieb, Papa Mariano steht meist hinter der Bar und die Mama (74) kocht täglich frisch und hervorragend für alle Gäste. Zum Haushalt gehören noch zwei Kinder und ein großer Hund.

Dieses Jahr fiel uns auf, dass viele Leute aus den USA, Kanada und Australien angereist waren und in Sachen Hüttenruhe um 22 Uhr belehrt werden mussten. Aber auf der anderen Seite sorgten sie für einen guten Umsatz.

Tag 3 begann bei ausgiebigem Frühstück mit ungetrübter Aussicht auf den Pelmo und dem Ziel Punta Sorapiss (3.205m). Unter wolkenlosen Himmel waren wieder geballte Lebens- und Alpinerfahrung unterwegs. Aber dennoch lief es in der von Basti hervorragend geführten Truppe leider nicht immer vollkommen rund. Ob es am fortgeschrittenen Alter oder an einer schlechten Tagesform lag, konnte abschließend nicht geklärt werden. Nur so viel, am Essen kann´s nicht gelegen haben.

Mit Ruhe und Gelassenheit, kleinen Kletterpassagen (bis zum 3. Grad) war uns der Gipfel nicht mehr zu nehmen. Die 3 Zinnen, Großglockner und Co. grüßten uns von Weitem.

Nach der ebenfalls anstrengenden Tour wurden wir wieder mit einem tollen Abendessen belohnt, bestehend aus:
Maccaroni mit Tomatensoße und Rinderbraten an Gurkensalat und  als Nachtisch Schokoladenkuchen. Unnötig zu sagen, dass es uns wieder sehr lecker geschmeckt hat.

Somit waren diese Tage maximal erfolgreich und bestens geeignet, um diesem Kriegs-, Krisen- und Seuchen-Jahr zu entkommen.

Herzlichen Dank an Sebastian für diese schöne Tour. Ein paar weitere Ziele rund um das Refugio San Marco werden sich sicherlich noch finden lassen, damit die Genuss–Tour im nächsten Jahr fortgesetzt werden kann.

Touren-Titel Monte Antelao, der König der Dolomiten
Touren-Zeitraum 1. – 5. September 2022
Touren-Organisation Sebastian Mohr
Touren-Bericht Armin Schäfer