Von allem ein bisschen …

… und von manchem ein bisschen mehr

Am Freitag, den 07.09.2018 machten sich Jürgen, Stefan, Gisbert, Caroline, Jochen und Sarah in die Schweiz auf, um in Erstfeld Benny, Stefan und Stefi zu treffen. Bei herrlichem Spätsommer-Wetter ging es dann Richtung Kröntenhütte (1903 m). Der Weg zur Hütte schlängelte sich herrlich durch die wilde Landschaft. Stets bergauf und vorbei an einem kleinen Wasserfall erreichten wir einen See inmitten einer idyllischen Heidelbeer-Landschaft. Auf der Hütte angekommen bezogen wir zunächst unser Luxus-Quartier (wir hatten ein Lager nur für uns!) und machten uns dann auf zum Abendessen in der recht modernen und doch gemütlichen Hütte.


Am nächsten Morgen um 7 Uhr starteten wir Richtung Krönten (3108 m). Von der Kröntenhütte führt ein Weg in den Kessel des Obersees bis zum Graw Stock (2456 m). Die letzten Höhenmeter bis zur Kröntenlücke, einem Sattel unweit des Gipfels, führen über einen Gletscher, auf welchem wir uns in eine 4er und eine 5er Seilschaft aufteilten.

Auf der Kröntenlücke richteten wir unser Materialdepot ein und machten uns auf Richtung Gipfel. Gisbert hatte sogar seinen gelben Sack dabei, musste aber feststellen, dass an diesem Samstag die Abholung entfällt. :-) Am Gipfelfuß angekommen wurde uns auch schnell klar, warum der Krönten

auch „gekrönter“ Berg heißt…… Da die letzten Höhenmeter um den Gipfelturm ein gewisses Kletterkönnen abverlangen, stieg Caroline vor und sicherte den Aufstieg mit dem Seil. Oben angekommen genossen wir ein herrliches Bergpanorama bei wirklichem Königswetter.


Froh gestimmt und den Gipfel in der Tasche seilten wir uns vom Gipfel ab und wanderten weiter in

Richtung Leutschachhütte. Der Weg stellte sich jedoch als alles andere als einfach heraus…. Den Abstieg aus der Kröntenlücke mussten wir mit dem Seil sichern. Er war stellenweise deutlich steiler, gerölliger und nur schwer zu erkennen, so dass wir nur sehr mühsam voran kamen und deutlich mehr Zeit brauchten, als ursprünglich gedacht. Aber wie hatte Gisbert unsere Situation treffend beschrieben? „Alternativlos!“ Und so machten wir uns auch noch auf, um die letzten 200 Hm bis zum Sasspass über gerölliges Gelände zu erklimmen. Oben angekommen sahen wir bereits die Leutschachütte, die wir gegen halb sieben erreichten. Auf der Hütte stellten wir fest, dass diese bis auf den letzten Platz voll war. Nach dem Abendessen bezogen wir unser Quartier. Mit ca. 30 anderen Bergsteigern teilten wir uns ein Nachtlager. Wir spotteten, dass sogar ein Huhn mehr Platz hat und überlegten, ob die Matratzenbreite sich noch mit der Genfer Konvention vereinen ließe ;-)

Nach einer „holprigen“ Nacht inmitten interessanter Gerüche machten wir uns am nächsten Morgen auf den Rückweg. Zunächst ging es bergauf zum Felsausläufer des Chapferplanggenstockes. Halteseile erleichterten uns den Weiterweg, der durch felsdurchsetzte Grashänge und eingeschnittene Felsrunsen zum Grat westlich der tiefsten Einsattelung (2400 m) führt. Weiter geht es zum dunklen, sagenumwobenen Leidsee und Richtung Unter Älpli.

Nach dem Durchqueren der Nordostflanke der Hundtschingel, welcher an zwei Stellen mit Ketten und Drahtseilen gesichert ist, mündeten wir in den Panoramaweg, der uns nach Bodenberg zurückführte. Dort angekommen, gab es für einige erst mal eine Abkühlung im Bach!

Zusammengefasst hatten wir eine herrliche Tour! Tolle Truppe, tolles Wetter, tolle Stimmung, tolles Gipfelpanorama! Die Wege waren sehr abwechslungsreich: idyllische Wanderwege, schroffes hochalpines Gelände, Gletscher, kleine Kletterpassagen … von allem ein bisschen! Lediglich von schnarchenden Zimmergenossen, ungebügelten Hüttenschlafsäcken, unmarkierten Wegen und ungeplanten Abseilpassagen gab es auch ein bisschen mehr ;-)