Zweite Etappe des Schwäbische Alb Nordrandweg

Am Montag, 22. April 2008 wurde die 2. Etappe des Schwäbische Alb Nordrandweg, die Erich organisiert hatte, von Jungingen bis Owen fortgesetzt.

Schwäbische Alb Nordrandweg
Schwäbische Alb Nordrandweg

18 Wanderfreunde trafen sich um 5.45 Uhr am Bahnhof in Rottenburg. Inge, unsere gute Seele, lud alles Gepäck für die nächsten drei Tage ins Auto, so dass wir um 6.07 Uhr mit dem Zug über Tübingen und Hechingen nach Jungingen fahren konnten. In Jungingen trafen wir um 7.30 Uhr mit dem Zug ein – es war noch sehr frisch, aber wir hatten ja einen langen und weiten Weg vor uns. Wir gingen kurz durch den Ort und schon begann ein Steilaufstieg (800 m) in Richtung Dreifürstenstein. Die Vegetation war sehr vielseitig – es gab ganze Flächen mit Frühlingsenzian, weißen und lilafarbigen Lerchensporn.

Nach einem langen Fußmarsch kamen wir gegen 11.0 Uhr auf dem Dreifürstenstein an. Hier wurde erst einmal Rast gemacht. Das Wetter meinte es jedoch nicht gut mit uns, so dass wir nicht allzu lange Rast machten. Weiter ging es am Mössinger Abrutsch entlang nach Talheim. Kurz vor Talheim fing es bereits auch schon zu regnen an. Da in Talheim keine Einkehrmöglichkeit bestand,  machten wir uns nun an den Aufstieg zum Riedenberg. Der Weg war schmal und steil und führte uns durch einen Mischwald hinauf über den Riedenberg auf den 880 m hohen Bohlberg. Hier machten wir nochmals Rast. Inzwischen hat es wieder aufgehört zu regnen, aber der Himmel war sehr mit Regenwolken verhangen. Vom Bohlberg aus konnten wir nun auf unser Ziel, den Rossberg schauen. Nebelschwaden zogen immer wieder vorüber – doch für einen kurzen Augenblick verschwand der Nebel und wir konnten den Ort Öschingen sehen. Vom Bohlberg ging es nun zuerst steil abwärts und dann das letzte Stück auf den Rossberg nur noch aufwärts. Unser Ziel erreichten wir gegen 17.30 Uhr – allerdings fing es bereits wieder an zu regnen.

Unser Gepäck war bereits ausgeladen und so konnten wir gleich unsere Zimmer beziehen. Das Abendessen – ein Riesenschnitzel – war sehr lecker und anschließend ging es zum gemütlichen Teil über, der Abend wurde alllerdings  nicht allzu lang, da wir am anderen Tag 38 km vor uns hatten. Der Regen prasselte die ganze Nacht gegen das Fenster – es goss in Strömen.

Um 7.00 Uhr war Frühstück angesagt. Nur so richtig freuen konnte man sich nicht, da sich der Regen als Dauerregen erwies. Aber es half alles nichts, wir mussten weiter. Um 8.30 Uhr – etwas später als vorgesehen – verabschiedeten wir uns von den Wirtsleuten und los ging es in Richtung Genkingen. Leider gab es von Genkingen aus keine Busverbindung nach St. Johann, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als zu Fuß weiter zu gehen. Also liefen wir weiter im Regen und starkem Nebel – die Sichtweite war kaum noch 50 m bis Schloss Lichtenstein. Inge kam angefahren und es wurde ein Transfer nach St. Johann eingerichtet, die Kälte und der Regen machte das Warten lang.

Gegen 13.00 Uhr waren alle – bis auf zwei Wanderer, die  sich bereits morgens verabschiedet hatten und bis Bad Urach liefen – in St. Johann angekommen. Dort machten wir erst mal eine längere Pause bei warmen Getränken und Mittagessen. Es wurde diskutiert, ob wir weiter zu Fuß nach Bad Urach gehen oder wieder mit dem Auto fahren – aber wir waren uns einig, wir laufen trotz des nicht aufzuhörenden Regens. Nun liefen wir weiter über den Fohlenhof in Richtung Bad Urach. Da es so viel geregnet hat, konnten wir nicht über die Bad Uracher Wasserfälle wandern, sondern gingen über die Gütersteiner Wasserfälle. Dietmar kannte sich sehr gut aus und erzählte uns viel über diese Wasserfälle. Wildromantisch suchen sich die Gütersteiner Wasserfälle ihren Weg nach unten, sie sind einfach sehenswert.

Am Gestütshof von Marbach vorbei ging es anschließend direkt nach Bad Urach. Gegen 17.30 Uhr kamen wir im Evangelischen Stift in Bad Urach an. Inge wartete bereits wieder mit unserem Gepäck. Schnell bezogen wir unsere Zimmer, duschten – Essen gab es bereits um 18.15 Uhr. Nach dem Abendessen machte Pfarrerin Hartmann eine sehr interessante Führung durch die Räumlichkeiten des Stifts. Der zweite Tag war also geschafft und wir ließen den Abend in den Kellerräumen des Stifts ausklingen.

Mittwochmorgen – vom Fenster des Ev. Stifts in Bad Urach konnte man die Ruine Hohenurach sehen – man konnte es kaum glauben – aber das Wetter wurde gut – die Sonne schien.

Alle hatten gut geschlafen – einige besuchten sogar die Morgenandacht –  und wir stärkten uns bei einem sehr üppigen Frühstück. Es musste schnell gepackt und erneut im Auto verstaut werden. Danach ging es los durch die schöne Altstadt von Bad Urach hinauf – gleich ein Anstieg von ca. 300 m – nach Hülben. Wir gingen über ein Plateau ca. 700 m bergauf und wanderten vorbei am Segelflugplatz über den geologisch-astrologischen Pfad auf die Burg Hohenneuffen. Dort erwartete uns ein schöner Rundblick, tief unter uns das Thermalbad Beuren, blühende Wiesen und Sonnenschein. Nach längerer Rast erkundeten wir noch die Burg und wanderten dann weiter zum Beurener Fels und zum Brucker Fels (727 m) mit schönem Blick auf das Lenninger Tal. Unser Fotograf Hubert fotografierte in waghalsiger Position auf dem Felsen noch ein paar Küchenschellen. Hinterher begann unser steiler Abstieg hinab noch Owen – zu unserem Endziel. Dort kamen wir gegen 16.15 Uhr auf dem Bahnhof an, der Zug brachte uns dann über Wendlingen und Tübingen um 18.15 Uhr wieder nach Rottenburg. Dort wartete bereits unsere gute Seele mit unserem Gepäck.

Herzlichen Dank nochmals an die Organisatoren. Es waren wunderschöne drei Tage – trotz des Regens – und wir freuen uns, im nächsten Jahr den Weg fortzusetzen.

Ursula Kluike

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