Burg Reußenstein und Schertelshöhle

Wandern bei schönem Wetter kann jeder, denn so wie die 28 Teilnehmer der Familien-Gruppe des DAV Rottenburg waren am 27.04.08 eine Menge anderer Leute auf der Schwäbischen Alb nahe Westerheim unterwegs. Dass zur Tourenplanung auch ein guter Draht zum Wetterpropheten wichtig ist, zeigte sich, als wir uns bei schönen, sonnigen, angenehmen 20 Grad beim Startpunkt auf dem Parkplatz der Schertelshöhle trafen.

Leicht abwärts ging der Weg zur Schertelshöhle. Vorbei am Entdeckerloch; durch dieses hatte einst ein Förster, der einen Hund bergen wollte, die schöne Tropfsteinhöhle entdeckt. In Richtung „Grauer Stein“ verlief der Weg durch einen schönen lichtdurchfluteten Laubwald. An sonnigen Stellen blühten auf großen Flächen weiße Blumen. Noch ehe die Erwachsenen über den Namen nachdenken konnten, kam sofort die Antwort der Kinder: Das sind Buschwindröschen.

Angekommen beim „Grauer Stein“ gab es eine kurze Verschnaufpause. Die Kinder zeigten, dass sie noch viel Ausdauer hatten und nutzen diese kurze Pause, um an einigen Steinblöcken zu bouldern. Die nächste Station war das sogenannte „Bahnhöfle“. Hier fährt kein Zug, dafür gibt es eine wunderschöne Aussicht zur Burgruine Reußenstein. Hoch über dem Neidlinger Tal steht die Burg an der Abbruchkante der Schwäbischen Alb auf einem Felsen. Wer gute Augen hatte, konnte auch einige Kletterer beobachten, die an den Burgfelsen kletterten.

Nachdem alle die Aussicht genossen und die Burg fotografiert hatten, ging es leicht abwärts zum Neidlinger Wasserfall. Auf dem Weg dorthin gab es an den kleinen Felsen allerlei Klettermöglichkeiten für die Kinder und viele kleine Höhlen zu entdecken. Kurz darauf ging links ein schmaler Weg in Kehren zum Neidlinger Wasserfall hinunter.

Die Regentage der letzten Wochen verursachten hier ein schönes Naturschauspiel. Auf breiter Fläche kam der Wasserfall von oben über die Steinstufen herab. Das Wasser fließt unter einer kleinen Brücke weiter und stürzt danach über eine Felsnase ins Tal. Einige der Teilnehmer schlugen den Weg an den Steinstufen vorbei zur Quellöffnung ein. An der Felswand entspringt die Lindach, die heute mit großen Wassermassen herausschoss. Trotz der rutschigen Stufen wagten sich Mutige ganz nahe an die Quelle heran.
Weiter unten versuchten sich unterdessen die Kinder in einem Seitenkanal mit dem Staudammbau.

Der Blick hoch zur Burg zeigte uns, dass wir sehr nahe an der Burg waren, aber doch noch 150 Höhenmeter aufsteigen mussten. Auch dieser Abschnitt war sehr kurzweilig, denn der Weg verlief unterhalb des Burgfelsen. Die Kinder entdeckten hier eine Höhle in ca. sieben Meter Höhe. Was das hieß war klar: „klettern“.

Als wir oben bei der Burg ankamen, hieß es zuerst ein Feuer an der Grillstelle zu entfachen. Anschließend grillten die Kinder mit Begeisterung ihre Würstchen.
Dann stand die Erkundung der Burg auf dem Programm. Wir gingen durch ein kleines Felsentor in die Burg hinein, erkundeten die verschiedenen Innenhöfe und genossen die schöne Aussicht über das Neidlinger Tal. Der Rest der Gruppe blieb beim Grillplatz und nahm ein Bad in der warmen Sonne.

Um 15 Uhr war Aufbruch zur Schertelshöhle. Unser Weg gab noch einen letzten Blick zur Burg und zu den Kletternden her. Dann schlugen wir den Weg über eine Wiese zum Wald ein. Beim Grauen Stein gelangten wir auf den Weg von heute morgen und kamen so wieder bei der Schertelshöhle an.

Die Schertelshöhle hat einen Höhlentrichter, das „Kuhloch“ das 24 Meter in die Tiefe führt. Hierüber wurde die Höhle auch entdeckt. Heute kann man bequem über eine Treppe in die Höhle hinabsteigen. In den beiden 212 Meter langen Höhlengängen gibt es viele Tropfsteine, hängend die Stalaktiten, oder stehend die Stalagmiten. Wer Fantasie hatte, konnte einen Zwerg, einen Hund oder einen Nikolaus erkennen. Vielen Dank an den Höhlenführer, der diesen Besuch mit seinen Ausführungen zu einem Erlebnis machte.

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