Auf in die Mittelhohen …

Drei Tage, zwei Flüsse, drei Mittelgebirge

MTB Tour im Rheinischen Schiefergebirge
Anfahrt und Tag 1 – Rhein/Taunus

Am Freitagmorgen starteten Stefan und Catrin mit unserem Tourguide Ferdi und den MTBs auf dem DAV-Radanhänger in Rottenburg, um nach Sankt Goarshausen zu fahren. Der gefürchtete Stau blieb aus, und nachdem wir zufällig bereits linksrheinisch unterwegs waren, planten wir kurzerhand den Treffpunkt auf Sankt Goar um, welches auf der anderen Rheinseite direkt gegenüber liegt, wo sich auch ein anhängerkompatibler Parkplatz befand.

Wir nutzten die Zeit für einen „kleinen“ Snack (Hamburger zum zweiten Frühstück …), bis Michele und Wolfgang aus Esslingen ebenfalls eintrafen.
Jetzt ging’s auf die Räder. Die Überfahrt mit der Rheinfähre und die ersten Höhenmeter bewältigten wir noch gemeinsam, dann trennte sich Catrin von uns, das sie aufgrund einer 2 Wochen zuvor zugezogenen Knieverletzung, keine Trails fahren konnte.
Wir bogen auf den ersten Uphill-Trail ein und konnten schon relativ schnell die erste Aussicht auf das Rheintal mit Burg Katz und Rheinfels genießen. Weiter ging es bis zum „Loreley“ Felsen, wo wir Catrin wieder trafen. Das obligatorische Foto mit der schönen „Loreley“ Statue durfte natürlich nicht fehlen. Weiter ging es auf schönen Pfaden, die immer wieder Aussichtspunkte auf die Loreley und den Rhein boten.

 

Oberhalb von Kaub nahmen wir nochmal 60 HM in Angriff, um hinter der Burg Gutenfels einen schönen Serpentinen-Trail mitzunehmen. Unten angekommen, trafen wir uns wieder mit Catrin und genossen das ein oder andere Getränk im Biergarten am Mosel-ufer. Die Fähre im Blick, konnten wir passgenau übersetzen, um direkt am Rhein entlang zu unserem Startpunkt zurückzukurbeln – auch hier wieder mit Blick auf die Loreley.

Unsere 6. Teilnehmerin Lena machte es noch spannend, da sie mit dem Zug direkt aus Berlin anreiste und kurzfristig zu klären war, wo und wann sie aufgelesen werden konnte (… und das Ganze mit fast leerem Handyakku …). Jetzt hieß es die Räder aufladen, und los ging’s um die Ferienwohnung an der Mosel zu beziehen.

 

Tag 2 – Mosel/Eifel
Unser zweiter Tag begann mit einem fürstlichen Frühstück auf der Terrasse der Ferienwohnung. Bei angenehmen Temperaturen, stärkten wir uns für die anstehende Runde an der Mosel mit frischen Brötchen, Müsli, Obst und anderen Leckereien.
Mit den Rädern auf dem DAV-Anhänger ging es auf die westliche Moselseite zum Weinberg St. Castorhöhle. Unsere Tour führte uns zunächst moselaufwärts bis nach Karden. Von dort aus ging es auf schattigen Wegen und flowigen Uphill-Trails genüsslich das Brohlbachtal hinauf. Nach etwa 11 km und 260 HM erreichen wir das Hochplateau der Eifel mit schönen Ausblicken hinüber in den Hunsrück und die Vulkaneifel mit ihren spitzen Kegeln.
Unser Weg führte uns etwas nach Norden, um über die Burg Pyrmont (leider wieder mal geschlossen) und den Pyrmonter Felsensteig zur gleichnamigen Mühle ins Elzbachtal abzufahren. Schön war es auch, als unser Tour-Guide Ferdi etwas von den Eigenheiten und dem Ursprung des Moselschiefers erklären konnte.
Gut gestärkt ging es auf Forstwegen und schönen Natur-Trails den Elzbach hinunter, um dann in einer der vielen Flusskehrungen über eine steile Rampe, die Burg Elz zu erklimmen. Hier hatten wir wieder einmal die Gelegenheit, kurz Catrin zu treffen.
Dann ging wieder genüsslich weiter in Richtung Mosel nach Moselkern. Dort steht vor der Dorfkirche ein Merowinger Kreuz, welches in das 7. Jahrhundert zurückdatiert wird. Beeindruckt von 1.400 Jahren kultureller Prägung zogen wir weiter, um unsere Tour auf Weinwegen hoch über der Mosel ausklingen zu lassen. In Summe mussten 35 km und 600 HM bei sommerlichen Temperaturen kompensiert werden.
Da unsere Vermieter eine komplette Grillgarnitur zur Verfügung gestellt hatten, wurde der Abend im Garten genüsslich mit allerlei Spezialitäten und Moselriesling abgerundet.

 

Tag 3 – Mosel/Hunsrück und Abreise
Am dritten Tag wurde – nach Taunus und Eifel – im Hunsrück geradelt. Nach einem ersten steilen Aufstieg von Alken aus – mit dem von der Tourenleitung angeordnetem Gebot des maximalen Trödelns – wurden wir mit einem wunderschönen Panorama be-lohnt. Zwischen Gesprächen über die Landschaft und Urlaub, blieben auch Themen wie das Gletscherschmelzen und der drastisch niedrige Wasserstand des Rheins und des Grundwassers nicht aus. – Unübersehbar zeigte sich der galoppierende Klimawandel für uns DAV-ler nicht nur in nachlassenden Schneemengen für den Winter-sport …
Das Panorama von Feldern, Wäldern und Windkonvertern wurde bei sengender Hitze schön vom Zwitschern der Vögel, Tschirpen der Grillen, sowie von Kornblumen und Gräsern untermalt.
Weiter ging es über viele schöne Trails, auf und ab, mit einigen Schlüsselstellen, aber größtenteils flowig. Nach einer kleinen Zierschleife mit Blick über Burg Thurant und die Mosel, gönnten wir uns eine Pause, um uns die Wallfahrtskirche Bleidenberg anzuschauen. Von hier aus wurde in früheren Zeiten die Burg beschossen.
Nach der Rettungsaktion eines Grashüpfers aus der Wallfahrtskirche, machten wir einen Abstecher über den Fundort von altsteinzeitlichen Werkzeugen aus der Epoche des Homo Erectus. Dabei ließen wir es uns nicht nehmen, ein Gruppenfoto mit zwei der Homo Erectus Figuren, einem Waldelefant und einer nachgebildeten Hütte zu machen. Ab da ging es nur noch Downhill!

 

Nach diesen zahlreichen historischen Ausflügen und drei Tagen Radeln in den Knochen, haben wir auf ein alkoholfreies Radler in der Burg Thurant hin gefiebert. Besonders der wunderschöne Burggarten mit Rosen, der Kerker inklusive Knochen und der Weinkeller, hatte es uns angetan. Und nach den „finalen Höhenmetern“ der Tour – dem Aufstieg auf den Burgturm – ließen wir uns im Schatten der Burgmauern nieder, um von dort die Aussicht auf die Mosel und die letzte Bockwurst der Tour zu genießen.
Zum Abschluss sind wir nach Moseltal hinunter geschwebt. Dort angekommen, schauten wir die kleine, aber feine, alte Kirche St. Michael aus dem 11. Jahrhundert an. Mit einem dazugehörigen Gebeinhaus war der Gruselfaktor somit definitiv inklusive.

 

Anschließend wurde Lena wieder zum Zug gebracht, und die beiden Pkws samt Insassen traten wieder ihre Heimfahrt nach Rottenburg und Esslingen an.

Tour/Veranstaltung Auf in die Mittelhohen

Drei Tage, zwei Flüsse, drei Mittelgebirge

Tour-Nr. MTB302
Datum/Zeitraum  16. – 18.06.2023
Tourenleiter Ferdinand Thieme
Teilnehmer_innen Michelle Hirsch, Catrin Kramer, Lena Kramer, Wolfgang Müller-Hirsch, Stefan Renatscher
Koordinaten/Ausgangsort 56332 Burgen an der Mosel