… vom Spitzstein bis zur Kampenwand
Samstag, 17. Mai 2025
Bei unsicheren Wetterprognosen für das Wochenende trafen wir uns sehr früh am Rottenburger Bahnhof. Ab Tübingen war die Gruppe mit 12 Personen dann vollständig und wir fuhren über Rosenheim zum Zielbahnhof nach Oberaudorf (480 m).
Die erste Grenzüberquerung war eine solide Fußgängerbrücke über den Inn. Leichte Regenschauer waren unsere ständigen Begleiteter beim Aufstieg zum Spitzsteinhaus. Vorbei an bewirtschafteten Höfen und geschmackvoll modernisierten Bauernhäusern, über Wirtschaftswege, Asphalt und Saumpfade, vorbei an Milchvieh, Katzen, Hunden und Alpakas, stiegen wir konstant bergauf. So erreichten wir am späteren Nachmittag unser erstes Übernachtungsquartier.
Optional stand noch der Spitzsteingipfel (1.596 m) auf dem Plan. Der Aufstieg bei kaltem Wind wurde belohnt mit einem weiten Blick auf die Etappen der nächsten Tage. Das Spitzsteinhaus (1.252 m) ist auf Grund seiner Lage gut frequentiert. Familien mit Kindern und weitere Wandergruppen, dazu offensichtliche Personalneuzugänge brachten den entspannten Hüttenwirt jedoch nicht aus der Ruhe. Auch der letzte aus der Gruppe bekam irgendwann sein Essen.
Sonntag, 18.Mai 2025
Zum Frühstück erwarteten uns vor dem Fenster niedrig hängende Wolken mit eingeschränkter Sicht. So gab es noch eine Tasse Kaffee und noch eine weitere, bis es schließlich aufklarte. Ein ausgesprochen abwechslungsreicher Höhenweg mit deutlichen Auf- und Abstiegen, durch waldreiche Abschnitte und über baumlose, enzianbestandene Hochflächen. Abschließend gab es noch einen ausgewaschenen Anstieg, der zur nächsten Übernachtung führte, der Hochrieshütte (1.569 m). Eine chic modernisierte, bestens organisierte DAV-Hütte mit freundlichem Team empfing uns. Auch von hier ein weiter Blick ins Flachland mit Chiemsee und nach Süden mit Blick auf den Wilden Kaiser und – in den Wolken zu ahnen – das Großglocknermassiv.
Montag, 19. Mai 2025
Morgens, kaum 100 Meter vom Haus entfernt bemühte sich ein Auerhahn um Aufmerksamkeit. Das Wetter hatte sich nun deutlich entschieden: Sonnencreme, Sonnenschutz und Sonnenbrille waren angesagt. Ein teils steiler Abstieg bis nach Aschau, dort hieß es Verpflegung aufnehmen für das Frühstück auf der Selbstversorgerhütte und dann ein längerer Anstieg bis zur Gori-Alm, wo wir das frühe Abendessen auf der Terrasse (1.240 m) genossen. Die Sonnenschirme waren durchaus notwendig. Anschließend waren die letzten 300 HM zur Kampenwand-Hütte der DAV-Sektion München, satt und gut gestärkt einfach zu bewältigen. Dort erwartete uns ein dezent modernisiertes und voll ausgestattetes Haus.
Dienstag, 20.Mai 2025
Nach unserem mitgebrachten Frühstück und der Endreinigung, stand zunächst ein steiler Abstieg mit einem Gegenanstieg auf der Südseite der Kampenwand an. Ein Teil der Gruppe umrundete die Kampenwand östlich, die zweite Gruppe machte sich an eine Überschreitung des Ostgipfels. Ein mit Drahtseil gesicherter Anstieg führte zum Gipfelkreuz (1.664 m).
Dort erwartete uns wiederum grandioser Rundumblick in alle Himmelsrichtungen. Der Abstieg durch die zerklüftete Felsformation des Gipfelbereichs und ein Geröllfeld endete direkt am Tisch der bereits wartenden anderen Gruppenmitglieder.
Gemeinsam stiegen wir über leichtes Gelände ab nach Aschau. Dort blieb genügend Zeit, sich zu stärken. Die Bahnfahrt verlief reibungslos über München und Stuttgart. Die Deutsche Bahn brachte uns pünktlich nach Tübingen bzw. Rottenburg.
(Anmerkung der Redaktion: Wunder gibt es immer wieder …. )
Für mich war es eine sehr schöne, erste Tour hier in der Sektion. In einer 12er Gruppe mit 8 Frauen mangelte es nicht an Gesprächsstoff. Ich konnte mein Wissen in vielen Bereichen erweitern. Von kompetenten Tipps für Küche und Haushalt bis hin zu sehr guten, hilfreichen Hinweisen zum sicheren Gehen in unsicherem Gelände und zum Verhalten mit drahtseilbewehrten Passagen.
Es war ein sehr anregendes, verlängertes Wochenende, bestens geplant und umsichtig geführt!
Touren-Titel | Bayrische Hausberg … vom Spitzstein zur Kampenwand … |
Touren-Leitung | Friedbert Widmann |
Datum/Zeitraum | 17. – 20. Mai 2025 |
Teilnehmer_innen | Angelika, Babs, Elke, Evi, Friedbert, Götz, Günther, Irmi, Martina, Robert, Tine |
Bericht | Götz |
Koordinaten/Ausgangsort | Oberaudorf |