Das hat Lust gemacht: Bella Italia

Andrés Stiefeldurchquerung beim Sektionsabend

An diesem ersten Sektionsabend nach der Sommerpause am 06.10.2017 war es André Melis, der uns in seinem Vortrag „Bella Italia – ein ganz schöner Stiefel“ auf seine 20-tägige Tour durch Italien mit auf seine Reise nahm. 

Die Hütte war voll – es hatte sich herumgesprochen, dass André den Sektionsabend mit Bildern und Geschichten über seine Fahrradreise von Sizilien nach Bozen bereichern wollte.

Seine Tour war gut geplant. Er durchquerte ausgewählte Regionen Italiens und besuchte weitere Plätze, die ein Kollege ihm vorgeschlagen hatte.

Zu jeder durchfahrenen Region gab es zuerst die Informationen in Form des Landeswappens, eines Bildes und seine Eindrücke die er beim Durchreisen gewonnen hatte.

Dass er mit seinem Fahrrad ein optimales Reiseutensil gewählt hatte brachte er immer wieder mit ein. An seinem Startpunkt in Sizilien lag ein Duft in der Luft denn er zuerst nicht lokalisieren konnte,  sondern erst als er an  Zitronenbäumen und Jasminblüten vorbei radelte.

Auf seinen Tagesetappen, mit ca. 120 Km Länge, nahm er keine Karten mit, er war vielmehr mit einem GPS unterwegs. Das eine oder andere Mal stimmen die von den vielen Nutzern im Openstreetmap eingetragen Daten nicht, so endete die Straße im Dickicht.

Auch Baustellen forderten seine Kräfte. Umleitungsstrecken mit 25 Km waren heftig. Deshalb versuchte er eine Möglichkeit durch die Baustelle zu kommen, aber bei einer Totalsperrung wegen einer Brückensanierung ist dann doch Schluss. Also blieb ihm nichts anderes übrig als einen 25 km langen Umweg zu fahren. Das kostete ihn extra Kraft und forderte Ausdauer.

Auf seiner gesamten Tour hatte er keine Übernachtung vorgebucht, so musste er nicht an einem  bestimmtes Ziel ankommen. Er konnte vielmehr in den Ortschaften Vorort nach einer Unterkunft anfragen und was er immer wieder betonte und ganz wichtig war, nach dem Preis fragen. Die Übernachtung beinhaltete meistens ein reichhaltiges Abendessen mit mehreren Gängen und dazu natürlich immer guter Wein.

Auch eine Eigenheit von Italien hatte er uns zu berichten, dass es fast keine Radwege gab und er nur auf Straßen fahren konnte und dabei von Autofahrern als gleichwertiger Verkehrsteilnehmer akzeptiert wurde.

Mit dem Fahrrad unterwegs war für ihn ideal. Dadurch konnte er die Menschen näher kennenlernen. Er erzählte von einer Begegnung, als er durch eine Ortschaft fuhr und von einem Herrn im Mofa überholte wurde, dieser wenig später wendete und ihn spontan zu sich nach Hause einlud und ein reichhaltiges Essen mit gutem Wein auftischte. Im Gespräch mit einem Italienischen Rentner stellte sich heraus, dass dieser in Deutschland gearbeitet hatte und als Rentner wieder in sein Heimatland zurück gekehrt war.

Es gab auch Gleichgesinnte: ein Fahrradreisender aus Mannheim, der schon seit 3 Monaten unterwegs war.

In seinem Vortrag zeigte er viele schöne Bilder der vielfältigen Landschaften Italiens und einige verschiedene Orchideenarten, die am Straßenrand wuchsen. Von den Städten unter anderen zwei bekanntere:  Pisa mit dem schiefen Turm und Perugia, die Partnerstadt Tübingens, und weitere Ansichten von schmucken Häuser, schmalen Gassen, das italienische Leben.

Es lohnt sich Italien kennenzulernen.

Vielen Dank André für den mitreißenden Vortrag
Norbert Kohler