Im Banne der höchsten Gipfel der Alpen

Hochtour zum Aiguille du Tour

Zum Einstieg in die diesjährige Hochtouren Saison hatte Bernd eine Route auf den 3.540m hohen Aiguille du Tour im Wallis ausgearbeitet. Die Hochtour hatte den Schwierigkeitsgrad „F“, also eine leichtere Variante. In den Westalpen bedeutet dies aber dennoch, dass mit Kraxeln und mit Tiefblicken zu rechnen ist. Für diese Tour hatten sich Caro, Markus, Fritze, Hermann und Marius angemeldet.

Die Autos wurden in Champex Lac abgestellt. Der Aufstieg erfolgte über 1.400 Höhenmeter und 9 km bis zur Cabane d’Orny auf 2.826m. Der abwechslungsreiche Weg über steile Wiesen und Schneefelder war nach 4 Stunden geschafft. Alternativ bestand auch die Möglichkeit, die Strecke mit dem Sessellift abzukürzen. Markus und Marius waren schon vor Ort, da sie am Vortag bereits eine Eingehtour auf den Tête Blanche und Petite Fourche gemacht hatten.

Somit trafen sich alle am Freitagabend auf der Hütte, wo noch vor dem Essen die Tour für den nächsten Tag besprochen wurde. Einziger Wehmutstropfen war jedoch, dass im Wetterbericht schlechtes Wetter ab dem Nachmittag vorhergesagt war. Das Abendessen war ein Highlight, da einerseits scharfes Thai Curry und andererseits eine Fußball Liveübertragung auf 2.836m Höhe angesagt waren.

Am Samstagmorgen standen alle um kurz vor 4 Uhr auf. Da wir die einzigen waren, die so früh starteten, wurde das Frühstück nur für uns vorbereitet. Orangensaft und Müsli standen auf dem Speisplan. Alle starteten hoch motiviert und gut gelaunt im Schein der Stirnlampen in Richtung Gletscher. Die Wegfindung war dabei einfach, da der Weg gut markiert war. Nach 15 Minuten waren wir am Gletscher angekommen und seilten uns dann an. Der Gletscher war spaltenfrei und durchgefroren, somit wurden keine Steigeisen benötigt.

Weiter ging es zügig in zwei Dreier-Seilschaften in Richtung Gipfel. Die ersten Meter auf dem Gletscher wurden steiler, aber aufgrund der vielen Spuren waren sie einfach zu begehen. Im Col d’Orny angekommen, wurde die Cabane du Trient hoch über dem Gletscher in den Felsen sichtbar. Von dort aus starteten einige Seilschaften in Richtung Tête Blanche und Aiguille du Tour.

Die letzten Meter auf dem Gletscher wurden steiler und der Gipfelaufbau kam näher. Diesen erreichten wir nach 2:30h, nahmen die Seile auf und verstauten sie in den Rucksäcken. Ein paar vereiste Stellen zwischen den Felsen mussten überwunden werden, der Pickel blieb daher zur Sicherheit jederzeit greifbar. Der Fels war sehr gut begehbar und griffig. An allen wichtigen Stellen waren Tritte vorhanden. Eine luftige und ausgesetzte Stelle wurde überwunden und der Gipfel war erklommen. Dabei waren wir von Mont Blanc, Gran Paradiso, Grand Combin und Matterhorn umgeben. Leider waren diese, aufgrund der niedrigen Wolkendecke nur teilweise sichtbar.

Nachdem das Gipfelbild gemacht war, wurde der Rückweg angetreten, auf dem wir viel Gegenverkehr passieren lassen mussten. Zurück auf dem Gletscher, wurde eine Frühstückspause eingelegt und überlegt, ob noch ein weiterer Gipfel angehängt werden sollte. Aufgrund des schlechten Wetterberichtes wurde jedoch direkt der Rückweg angetreten. Als wir um 11 Uhr wieder zurück auf der Hütte, begann es zu nieseln. Somit war die Idee, den Klettergarten der Hütte noch zu nutzen auch zunichte. Daher wurden alternativ Rösti bestellt und die Ruhe auf der Hütte genossen. Marius und Markus stiegen noch zum Sessellift ab. Nach dem Abendessen ließen wir den Rest des Abends gemütlich ausklingen.

Am Sonntag, ging es im Anschluss an das Frühstück zurück nach Champex-Lac. Caro und Fritze stiegen über den abwechslungsreichen und kürzeren Weg zum Sessellift ab, während Bernd und Hermann den weiten Fußweg auf sich nahmen. Die Tour wurde dann bei einer Tasse Kaffee auf dem Campingplatz in Champex gemeinsam zu viert beendet.

Termin 02. Juli – 04. Juli 2021
Tour Aiguille du Tour
Organisation/Leitung Bernd Widmann
Bericht Marius
Teilnehmer Caro, Fritze, Hermann, Marius, Markus
Ausgangsort Champex Lac