Hochtouren im Wallis

Fletschhorn, Lagginhorn und Weissmies

Am 14. Juli 2023 ging es für Bernd, Hajo und Markus bei gutem Wetter in Richtung Saas-Grund im Wallis. Die geplante Tour sah die Besteigung des Fletschhorns (3.985m) und des Lagginhorns (4.010m) von der Weissmieshütte (2.726m) aus vor.

Als wir im Saastal angekommen waren, gingen jedoch schnell die ersten Überlegungen los, ob wir am letzten Tag vor der Heimfahrt nicht auch noch den Gipfel vom Weissmies (4.013m) mitnehmen könnten.

Optimistisch, dass nach den ersten beiden Gipfeln noch genügend Kraft übrig war, buchten wir direkt die Berg- und Talfahrt zum Kreuzboden, um so den Abstieg ins Tal am Montag zu verkürzen. Die Bergfahrt zum Kreuzboden war eigentlich nicht geplant, aber bei den minimalistischen Mehrkosten, wurde der Fokus schnell auf ein frühes Terrassenbier in der Sonne gelegt. Selbstverständlich hatte diese Entscheidung nichts mit körperlichen Befindlichkeiten zu tun.

Nach einem guten Frühstück stiegen wir am Samstag in nördlicher Richtung zuerst über die Moräne des Tälligletschers auf, bevor wir am Ende hinunter auf den Gletschergrund gelangten. Die Hinweise vom Hüttenwirt zur erhöhten Eis-/Steinschlaggefahr unterhalb des Fletschhorngletschers, waren vor Ort nicht zu übersehen. Daher wählten wir für den weiteren Aufstieg eine Route am Westrand des Gletschers. Bevor wir den „Frühstücksplatz“ erreichten, mussten wir jedoch noch ein steiles Schneefeld überwinden.

Das Wetter hatte leider zugezogen und ein starker Wind begleitete uns den Tag über. Bei Nebel stiegen wir die steile Flanke des Grüebugletscher auf. Dabei mussten wir die großen Spalten parallel zur Laufrichtung beachten. Anschließend folgten wir dem teilweise ausgesetzten Grat zum Gipfel. Das Fletschhorn als Fast-Viertausender war definitiv eine interessante und abwechslungsreiche Tour, welche zudem nicht so überlaufen war, wie die der benachbarten 4000er.

Am Sonntag starteten wir wieder im Dunkeln Richtung Lagginhorn. Dabei ging es über die bereits bekannte Moräne zum Ausläufer des Westgrates. Nachdem wir ein großes Geröllfeld durchquert hatten, kraxelten wir meist südlich der Gratschneide über brüchigen Fels und mit abwechslungsreicher Block-Kletterei bis zum Gratende hinauf. Über ein Firnfeld stiegen wir dann zum Gipfel auf, von dem wir bei gutem Wetter eine tolle Aussicht hatten. Das Lagginhorn wird als leichter 4000er und für Einsteiger geeignet bewertet, daher musste mit entsprechend hohem Bergsteigeraufkommen gerechnet werden.

Hochmotiviert starteten wir am Montag von der Weissmieshütte hinauf zum Bergrestaurant Hohsaas und gelangen über ein Geröllfeld zum flachen Rücken des Triftgletschers. Nach dem Queren, kamen wir über eine seilversicherte Steilstufe in die Gletscherwand. Durch große, teilweise offene Spalten stiegen wir in Eis und Firn (bis 40 Grad) hinauf zum Westgipfel und genossen bei einer Pause die ersten Sonnenstrahlen des Tages.

Von dort peilten wir direkt den Gipfel an und gelangten über den Sattel mit einer kurzen, knackigen Steilstufe (Achtung, bei entgegenkommenden, stolpernden Bergsteigern) zum höchsten Punkt. Das Ganze bei tiefblauem Himmel – welch ein Panorama…

Das Weissmies ein ebenfalls wunderschöner 4000er mit einer beeindruckenden Gletscherlandschaft sowie einem überragenden Ausblick, machen den Gipfel definitiv zu einem lohnenden Ziel.

Fazit:
Wir hatten ein klasse Bergsteiger-Wochenende mit interessanten und abwechslungsreichen Touren zum Fletschhorn, Lagginhorn und Weissmies: 3 Gipfel in 4 Tagen – das hat sich wirklich gelohnt.

Herzlichen Dank an Bernd für die Organisation dieser eindrucksvollen Tour.

Touren-Titel Hochtouren im Wallis
Fletschhorn, Lagginhorn und Weissmies
Touren-Nr. BHT303
Zeitraum 14. – 17. Juli 2023
Teilnehmer Bernd, Hajo und Markus
Ausgansort/Koordinaten Saas-Grund im Wallis
Leitung Hajo
Bericht Markus
Organisation  Bernd