Eine schwere Entscheidung
28. Juni 2014
Sollte tatsächlich nach zwei Dritteln der Zeit und 670 km das Unternehmen “C-Z 1000” zu Ende gehen?
Die Nacht war ein Alptraum. So toll war der Zeltplatz schließlich doch nicht, ausgelassene Jugendliche auf der Holzterasse und eine 1000-Watt-Laterne direkt über dem Zelt ließen einen erholsamen Schlaf nicht zu.
Als Thomas um 7 Uhr aufstand, war die Entscheidung gefallen. Er hatte sich bewußt gemacht, daß er keine 30 km heute schaffen würde, und daß sein Kreuzgelenk medizinisch versorgt werden mußte. Angesichts der Tatsache, daß Thomas am bevorstehenden Wochenende nur schwierig eine angemessene ärztliche Behandlung erwarten konnte, machte eine Fortsetzung der Tour keinen Sinn mehr. Und bevor er in irgendeinem Dorf abseits von Bahn- und Busverbindungen die Reißleine ziehen mußte, erschien es vernünftiger, hier in Nürnberg den Schlußstrich zu ziehen und in den nächsten Zug zu steigen.
Kurz nach 9:00 Uhr war Thomas im Zug nach Stuttgart, und kurz nach 1:00 wurde er von seiner Frau in Tübingen abgeholt.
Das muß nicht das Ende der Wanderung bedeuten, es ist vielleicht nur eine notwendige Unterbrechung, weil er seiner Gesundheit Vorrang einräumen mußte. Wer hindert ihn daran, vielleicht im Herbst oder auch erst im nächsten Frühjahr die Wanderung ab Nürnberg wieder aufzunehmen, vielleicht die Zeit bis dahin nutzen, um die Planung zu verfeinern und sich dann mit wieder hergestellter Gesundheit und neuen Kräften an die Vollendung seines Werkes zu machen.
Die Erlebnisse der vergangenen drei Wochen kann ihm keiner mehr nehmen, und an die Menschen, die er dabei kennegelernt hatte, wird er sich wohl noch lange erinnern können. Ein wunderbares Spektrum an Landschaften quer durch Deutschland hat er kennengelernt, die Lüneburger Heide, der Harz mit dem Brocken, der Thüringer Wald und die Fränkische Schweiz. Strapazen, Wind und Wetter und viele schöne und lehrreiche Erfahrungen haben seinen Weg begleitet. Das wird haften bleiben. Und 670 km zu Fuß und am Stück, das ist eine Leistung, auf die er auf jeden Fall stolz sein darf und die ihm erst mal jemand nachmachen muß.
Das Tagebuch wird jetzt vorläufig geschlossen, aber sobald Thomas sich entschließen sollte, seine Wanderung fortzusetzen, wird es wieder geöffnet werden. Wir wünschen Thomas daher erstmal eine gute Erholung und hoffen auf eine baldige Fortsetzung mit neuen frischen Kräften. Toi, toi, toi!
