Eine Hochtour auf das Bishorn (4153m) im Wallis
Am 04.07. war es soweit. 2 Autos aus dem Schwabenland machten sich trotz mäßiger Wetteraussichten um 5 Uhr auf den Weg in die Walliser Alpen. Nach einer reibungslosen Fahrt nach Zinal startete unsere siebenköpfige Gruppe bestehend aus Bernd, Cäcilia, Dominik, Jochen E., Uwe, Sarah und Jochen T. den Aufstieg zur Tracuit Hütte.
Bis zur Tracuit Hütte waren rund 1.600 Höhenmeter zu bewältigen. Während zu Beginn des Aufstiegs noch alle im T-Shirt und hochgekrempelten Hosen unterwegs waren, schlug das Wetter nach ca. einer Stunde in Wind und Nieselregen um. Das ungemütliche Wetter war sicherlich auch ein Grund, dass der Aufstieg bereits nach 3,5 Std. beendet war. Die letzten Meter im „Kaminchen“ wurden wir regelrecht hochgeblasen!
Oben angekommen erwartete uns eine nagelneue Hightech-Hütte mit ca. 150 Schlafplätzen. Dort trafen wir auch unsere restlichen Bergkameraden Benny, Hajo, Stephanie und Caroline, die bereits um 9 Uhr ihren Anstieg zur Tracuit antraten. Auch wenn wir das WM-Spiel Deutschland – Frankreich nicht live verfolgen konnten, wurden wir von den daheim Gebliebenen per SMS auf dem Laufenden gehalten. Nach dem Spiel packten wir Jochens mitgebrachte Flasche Trollinger an und feierten sowohl Sieg als auch Aufstieg!
Da die Wetteraussichten für Samstag Vormittag nicht gerade blendend waren, erbarmten sich Bernd, Benni und Gise, der ebenfalls mit Birgit und Co. auf der Tracuit waren, am frühen Samstag Morgen erst mal nach dem Wetter zu schauen, während der Rest der Gruppe seelig weiter schlief. Nach dem Frühstück um 08.30 Uhr ging es dann los! Aufgeteilt in 3 Seilschaften machten wir uns über den Turtmanngletscher auf den Weg zum Bishorn.
Da es in der Nacht von Freitag auf Samstag etwas Neuschnee gab, waren wir froh, dass Gise und Birgit das „Spuren“ übernahmen. 3 Stunden, 1000 Höhenmeter und etliche Schweißperlen später waren wir knapp unter dem Gipfelkopf, der geologisch „eigentlich zu Afrika gehört“, wie uns unser gruppeneigener Geograph Jochen E. erklärte. Dort angekommen schnallten wir unsere Steigeisen an und machten uns auf zum Gipfel (4153 m), wobei uns das von Bernd gelegte Fixseil währenden des Aufstiegs sicherte.
Nach einer kurzen Vesperpause und einigen Gipfel-Schnappschüssen ging es dann zurück zur Hütte. Der Schnee war bis dahin schon ziemlich sulzig und wir schlitterten regelrecht nach unten. An der Hütte angekommen packten wir unseren Rucksack und begannen unsere Weiterreise zur Cabane Arpitettaz. Auf der Tracuit Hütte könnten wir nämlich nur eine Nacht bleiben, was sich an der Cabane Arpitettaz angekommen als großes Glück erwies!
Bevor das Glück aber in vollen Zügen genossen werden konnte, waren noch einige Höhenmeter zu bewältigen. Über den Col de Milon wanderten wir zur herrlich gelegenen Cabane Arpitettaz. Während ein Teil der Herren den nahe gelegenen Gletscherbach für ein kurzes Bad nutze, machten es sich die anderen mit einem Radler auf der wunderschönen Terrasse gemütlich. Die Cabane Arpitettaz stellt das absolute Gegenteil zur Hightech-Tracuit Hütte dar. Die Arpitettaz ist eine wirklich schnuckelige Berghütte, welche von der Sektion Zinal selbst betrieben wird. Nach einer ordentlichen Potion Spaghetti, ein paar Bierchen und einem Gläschen Wein machten wir uns müde und glücklich auf in unser gemütliches Nachtlager.
Am Sonntag wurde dann erst einmal ausgeschlafen und nach einer herzlichen Verabschiedung durch die Hüttenwirte machten wir uns auf den Weg nach Zinal. Auch der Weg nach Zinal zurück war herrlich und alle konnten – trotz schwerer Beine – die letzten Wanderstunden im Wallis noch in vollen Zügen genießen.
Das Wochenende in den Walliser Alpen war rundum gelungen. Bernd, vielen Dank! Nur sollte Jochen das nächste Mal den Trollinger gegen einen Brunello tauschen. :-)
Tourenleiter: Bernd Widmann
Autor: Jochen Tomaschko, Sarah Katz
Teilnehmer: Benny Weiß, Jochen Eberle, Uwe Wolf, Hajo Ostermoor, Cäcilia Zegowitz, Caroline Nieder, Stephanie Kropf, Dominik Kurz, Jochen Tomaschko, Sarah Katz
Zeitraum: 04.07.2014 – 06.07.2014