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6. Tag: Frielingen – Wienhausen

Blaue Bohnen und Asphalt

12. Juni 2014

Warum wollen alle Thomas imer nur umsonst bewirten? Ein klasse Frühstück haben sie ihm spendiert, aber nicht berechnet. Natürlich hat er dennoch einen Obulus zurück gelassen.

So gestärkt konnte es weitergehen. Doch das hat Thomas bei der Streckenplanung übersehen: der Weg führte durch eine militärische Sperrzone. Gut, mal sehen was passiert, wenn sie ihn bemerken. Er wollte es darauf ankommen lassen. Irgendwo wurde geschossen und Schilder forderten dazu auf, Gehörschutz zu tragen, aber zum Glück hatte Thomas seine Ohrstöpsel dabei…

MilitaerUnd dann haben sie ihn bemerkt. Ganz schnell war ein Militärfahrzeug mit Uniformträgern an seiner Seite. Die haben sich als erstes dafür interessiert, wo er hin will, worauf Thomas wahrheitsgemäß geantwortet hat: “Auf die Zugspitze.” Als sie begriffen hatten, daß er es ernst meint, haben sie ihm angeboten, ihn mit ihrem Fahrzeug aus der Sperrzone herauszubringen, ehe ihm blaue Bohnen um die Ohren fliegen. Erst wollten sie ihn zur Autobahn bringen, aber was soll er auf der Autobahn? Für den Standstreifen war er zu schnell, für die Fahrspur zu langsam.

Also haben sie ihn irgendwo an der Bundesstraße B3 abgesetzt. Dehnernbockel hieß die nächste Siedlung, aber das lag dummerweise nicht auf seiner Strecke. Statt auf gemütlichen Wanderpfaden befand er sich jetzt auf hartem Asphalt. Ewig langer Asphalt, wenig befahren, landschaftlich wenig interessant, einfach nur zum Kilometer fressen.

der NaseNachZum Glück herrschte optimales Wanderwetter, leicht bewölkt, angenehme Temperaturen, kein Wind. Und Zeit, um über den Tag nachzudenken und einen Entschluß zu fassen: die Soldaten haben ihm den Weg abgekürzt, er wäre bereits am frühen Nachmittag an seinem Campingplatz in Oldendorf. Bei diesem idealen Wanderwetter und den fehlenden Reizen wollte er statt dessen weiter Kilometer fressen, Oldendorf überspringen und mit einer Streckenvariation das Ziel des nächsten Tages erreichen. Das werden dann zwar über 50 (!!!) Kilometer an diesem Tag, aber das verschafft ihm eine Reserve von einem ganzen Tag. Trotz leichter Ermüdungsschmerzen im linken Fuß fühlte er sich ausreichend fit dafür.

Auf, nach Celle, dort ein Bier trinken und weiter nach Wienhausen zum Campingplatz.


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