Livigno

Hochalpine Bike-Tage in Livigno

Tag 2 – Donnerstag
Foscagno-Tal und Alpe Trela

Nach etwas unruhigem Schlaf treffen wir uns gegen 7:30 Uhr zum Frühstücken. Draußen ist es zwar wolkenlos, aber mit ca. 3° C noch knackig kalt, weil die ersten Sonnenstrahlen auf den Bergspitzen noch nicht bis zu uns ins Tal vorgedrungen sind.

Pünktlich um 8:30 Uhr treffen wir uns radelfertig vor dem Hotel, kaufen noch im nächsten Lebensmittelmarkt italienische Wurst, Brot, Tomaten und Gurken für unterwegs ein und fahren dann erst einmal mit der Gondelseilbahn, die im Winter die Skifahrer und im Sommerhalbjahr die Biker transportiert, zu unserem Startpunkt, dem Mottolino (2349 m). Beim Hochgondeln sehen wir unter uns die Strecken des Bikeparks, den wir morgen ausprobieren wollen. Irgendwie beschleicht uns ein etwas mulmiges Gefühl, wenn wir die steilen Passagen der Parcours unter uns sehen.

Oben am Mottolino angekommen, gibt es zuerst einmal die erste Fotosession.

Unsere Gruppe, bestehend aus Gerhard (unser Bike-Guide), Uwe, Thomas, Axel und Marco positioniert sich an verschiedenen Aussichtspunkten zum ultimativen Foto-Shooting. Das letzte Säbelrasseln vor dem eigentlichen Beginn der Tour!

Zunächst geht es runter und wieder rauf auf den Nachbarberg La Pare (2393 m), von dem man einen grandiosen Ausblick auf Livigno, den Lago di Livigno und die umgebenden Berge hat. Die Aussicht ist gigantisch und die Sonne wärmt uns nun bereits etwas auf. Dann geht es den ersten kleinen Trail hinunter ins Nachbartal nach Sant`Anna. Von dort fahren wir nun stetig bergan, das Valle di Foscagno hoch. Jetzt wird die Sache bereits ziemlich schweißtreibend und nach und nach lässt jeder ein paar Hüllen fallen getreu dem Zwiebelprinzip. Immer wieder erhaschen wir Ausblicke auf die weiß-blau schimmernden Gletscher der Ortler-Gruppe im Osten und der Bernina-Gruppe im Westen. Jeder von uns hechelt angestrengt den Weg hoch. Der erste Tag und noch hat sich keiner an die Höhe akklimatisiert. Eine kleine Mittagsrast bei einem Zoll-Kontrollposten lässt uns wieder Kraft schöpfen. Mittlerweile können wir uns bei schönstem Wetter die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

Nach einer halben Stunde geht es weiter über den Passo di Foscagno (2291 m) zur Alpe Trela hinunter. Diese Alpe ist bereits geschlossen und wir finden nur noch geschlossene Türen vor. Das heißt wir müssen uns von den mitgebrachten Müsliriegeln neue Energie erhoffen.

Denn nun geht es noch mal hoch auf den Paso Trela (2295 m). Von dort geht es dann in einer tollen Trailabfahrt hinunter ins Val Torto und bis an den Lago di Livigno. Zwischendurch gibt es immer wieder interessante Foto-Stopps. Das Gesicht fängt beim ein oder anderem auch trotz Sonnencreme bereits an, rot zu leuchten… Mal sehen, wie das auf den Fotos rauskommt.

Vom Lago di Livigno rollen wir gemütlich zurück ins Hotel. Nun müssen laut unserem Trainingsplan erst einmal die isotonischen Kaltgetränke zur Regulierung unseres Flüssigkeitshaushalts eingenommen werden, bevor es unter die Dusche und zum Saunagang geht. Beim Abendessen glühen uns die Köpfe nicht nur vom italienischen Vino, sondern wohl eher auch von der starken Sonne, die uns heute den ganzen Tag begleitet hat.

Livigno650_3

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