Hochtour in den Walliser Alpen

Mont Vélan – Eine Hochtour in den Walliser Alpen

Die Hochtourengruppe am Mont Velan in den Walliser Alpen
Die Hochtourengruppe am Mont Velan in den Walliser Alpen

Das Bergwetter versprach für das Wochenende nur Gutes: Sonnig, hochsommerlich warm, schwacher Wind, nachts Minustemperaturen. Beflügelt durch diese perfekte Wetterlage machten sich Gise, Birgit, Peter, Bernd, Tobi E, Wolfgang und  Tobi K um 05.30 Uhr auf den Weg ins Wallis.

Zum obligatorischen Halt im Rasthof Grauholz kurz vor Bern mit Kaffee und Gipfeli kamen unsere Wahl-Schweizer Carola, Benny und Patty hinzu. Auch die Weiterfahrt zum Talort Bourg-St-Pierre (1632 m) an der Straße zum Großen St. Bernhard gestaltete sich unproblematisch. Der abwechslungsreiche, etwa dreistündige Aufstieg zur 2642 m hoch gelegen Cabane du Velan führte durch das wilde, mit Orchideen und Alpenrosen bewachsene Tal des Gletscherbaches unterhalb des Glacier de Valsorey. Die im modernen Stil erbaute Hütte selbst grüßte uns schon von weitem auf einer Seitenmoräne liegend mit ihrer silberfarbenen Außenverkleidung und lud zum Verweilen auf der Sonnenterrasse ein. Zum Abendessen gab es Käsefondue, welches bei einigen zu Magen-Darm-Problemen führte. Die äußerst schmal geschnittenen Stockbetten sorgten indes für viel Gelächter und bei den etwas stattlicheren Bergsteigern für wohlige Nestwärme.

Am Mont Velan
Am Mont Velan

Nach einer kurzen Nacht starteten wir um 04.45 Uhr in Richtung Mont Velan. Leider musste Carola wegen ihrer Magenprobleme auf der Hütte bleiben, wo Benny sie umsorgte. Nach dem etwa 2-Stündigen Aufstieg über den recht flachen Glacier du Tseudet erreichten wir das 3150 m hoch gelegene Col de la Gouille nach einer einfachen, mit Ketten entschärften Felskraxelei. Von dort stiegen wir in den sich süd-westlich ziehenden Felsgrat in Richtung Gipfelplateau ein. Der Granit verlangte hin wieder festes Zupacken im II. Grad und prüfte an manchen ausgesetzten Stellen die Trittfestigkeit seiner Bezwinger. Bei etwa 3580 m tauchte der Grat im Gipfeleisfeld unter, so dass der restliche Weg zum Gipfel des 3726 m hohen Mont Velan rasch bewältigt war, den wir gegen 10.30 Uhr erreichten. Dort belohnte uns bei blauem Himmel eine fantastische Rundumsicht auf Mont Blanc, Grand Combin, Zinalrothorn, Matterhorn und den Monte Rosa. Beim anschließenden Abstieg über den Glacier de Valsorey galt es einigen Spaltenfeldern auszuweichen und die beeindruckenden Seracs zu meiden. Zwischenzeitlich hatte die Sonne den Firn merklich angeschmolzen, so dass es Zeit war den Gletscher und die Schneefelder zu verlassen. Über die östliche Flanke stiegen wir durch schuttiges Gestein wieder auf zum Col de la Gouille und komplettierten die Überschreitung des Mont Velan. Der Restweg über den Clacier du Tseudet zurück zur Cabane du Velan gestaltete sich als lustige Rutschpartie auf schmierigen Altschneefeldern durch blockiges Gestein. Auf der Sonnenterrasse belohnten wir uns mit dem einen oder anderen Radler und genossen die Gastfreundschaft des Hüttenwirts. Die Tourenführerin einer anderen Gruppe entpuppte sich als eine der ersten deutschen Seven-Summits-Bezwingerinnen, was zu interessanten Gesprächen führte.

Kurze Rast
Kurze Rast

Nach einem lustigen Hüttenabend und einer angenehmen Nacht stiegen wir wieder nach Bourg-St-Pierre ab. Auf der Heimfahrt zeigte uns Benny Fribourg, wo er einige Monate lebte und arbeitete.

Herzlichen Dank an Gise für seine Planung und Führung der Tour und an Bernd, der als zweiter Führer fungierte.

Autor: Tobias Kappel
Termin: 12.07.2013 – 14.07.2013
Tourenleiter: Giesbert Schiebel

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