Randonnée à travers les Vosges

Da ja absehbar war, daß wir durch den notwendigen Pendelverkehr zusätzliche Zeit beanspruchen würde, hatten wir bei der Vorsprechung bereits vereinbart, eine halbe Stunde früher als ursprünglich vorgesehen loszufahren. So starteten wir also am 17. Juni um 6:30 an der Klause:

Moni, Marlies, Hedwig, Helga, Sybille, Helmut, Erich, Dietrich, Hans, Rainer, Wolfgang, Norbert und ich als Wanderführer. Marion und Peter sollten sich am späten Nachmittag an unserem ersten Quartier noch dazu gesellen.

Die Fahrt führte über den Kniebis durch die Ortenau Richtung Straßburg, weiter über die französische Autobahn nach Colmar und von dort ins idyllische Munstertal. Im Ort Metzeral südwestlich von Munster stellten wir im Tal der Fecht die Fahrzeuge ab, schnürten die Wanderschuhe und konnten gegen 10:30 Uhr die Wanderung beginnen. Wir hatten an diesem Tag etwa 14 Kilometer Strecke vor uns, mit einem Anstieg von etwa 480 auf 1360 Meter.

Der Weg führte in das sehr schöne Wormsatal, wo es recht bald über steinige Pfade über eine Vielzahl von Geröllabgängen – mit Moos überzogen und mit Fingerhut gespickt – nach oben ging. Über mehrere Holzstege vorbei an kleinen Wasserfällen erreichten wir schließlich nach etwa 1 3/4 Stunden den Lac de Fischboedle, einen eiszeitlichen Karsee, wunderschön gelegen in einem tiefen Kessel im Talschluß der Wormsa. Ein Pavillion mit Bänken bot uns einen idealen Rastplatz, um die erste Vesper einzunehmen.

Gestärkt und frisch motiviert ging es weiter aufwärts. Zum Teil recht steil über serpentinenartige Pfade durch einen urwaldlichen Bannwald, bis wir schließlich nach einer guten Stunde ab Fischboedle ein kleines Plateau namens Kerbholz erreichten. Auf dieser Lichtung eröffneten sich erste phantastische Ausblicke in die Täler von Fecht und Wormsa, sowie auf die gegenüberliegende Hänge unterhalb des Petit Ballon. Wir hatten bald die Baumgrenze erreicht und wanderten über grüne Hangwiesen voller Orchideen, Veichen und gelbem Enzian und später über saftige Almen bis zur Ferme Auberge Kastelbergwasen, bereits auf 1170 Meter Höhe gelegen. Unterwegs hatten reife Heidelbeeren am Wegrand den Appetit bereitet für einen leckeren Heidelbeerkuchen (Tarte de Myrtilles), den wir uns hier auf der Terrasse des Berggasthofes zusammen mit einem guten Kaffee nicht entgehen ließen.

Die Almweiden wurden karger, während wir uns langsam der Vogesen-Kammhöhe näherten, entlang der Hangkante mit tiefen steilwandigen Abbrüchen, die hier von den Gletschern der Eiszeiten geformt wurden. So erreichten wir am Nachmittag den höchsten Punkt unserer Wanderung, den Gipfel des Hohneck auf 1360 Metern. Von hier ging der Blick rundum über die höchsten Erhebungen der Vogesen, dem Grand Ballon im Süden, dem Donon im Norden, bis zu den Schwarzwaldhöhen am östlichen Horizont und den abwechslungsreichen Landschaften Lothringens im Westen. Und auch unser Tagesziel, das “Refuge Chalet des Trois Fours” kam hier erstmals in den Blickwinkel.

Nach 45 Minuten ab dem Gipfel hatten wir schließlich dieses Ziel erreicht. Wir wurden erwartet von Marion und Peter, die ihr Fahrzeug an der Auberge de Schantzwasen abgestellt hatten, und von dort über den Col de La Schlucht hierher gewandert waren. Recht erschöpft fielen wir nach dem Abendessen und anschließendem geselligen Beisammensein in die Kojen, während draußen dichte Regenwolken aufzogen und uns für den nächsten Tag bangen ließen.

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