Drei auf einen Streich

Wer im Frühjahr zum Naturschutzgebiet auf den Pfullinger Berg steigt, kann hier oben Küchenschellen blühen sehen.

Normalerweise. Aber nicht in diesem Jahr. Durch den schneereichen Winter lag am 14.03.10 hier noch recht viel Schnee. Gut ausgestattet mit gutem Schuhwerk, Rucksack und Stöcken ging es vom Parkplatz an der jungen Wiesaz entlang zu den Gönninger Seen.

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Die Seen sind aus ehemaligen Tuffsteinbrüchen entstanden. Die Wiesaz hat seit über 9000 Jahren das Tal mit im Wasser gelöstem Kalk überzogen. Das Tal füllte sich dadurch mit einer 10m- 20m dicken Kalkschicht, dem Tuffstein auf.

Heute bedeckte eine Eisschicht den See, weshalb wir uns wunderten, dass das Schild „Baden verboten“ schon aufgestellt war. Mutige vor. Nach der Unterführung der Landstrasse ging es auf einem steilen Wanderweg durch einen verschneiten Buchenwald hoch zum Pfullinger Berg. Unterwegs waren vielerlei verschiedene Tierspuren zu deuten. Ist es ein Reh, ein Fuchs oder ein Hase? Wer am Sektionsabend „Tierspuren im Winter“ teilgenommen hatte, war hier eindeutig im Vorteil.

Oben auf der Hochfläche lag eine verwehte Schicht Schnee. Wir durchquerten die Fläche und hielten uns links Richtung Stöffelberg. Unterwegs konnten wir einen kurzen Abstecher zum „Barmkopf“ gehen, mit Ausicht auf die Gönniger Seen und den Roßberg. Der zweite Aussichtspunkt war der Stöffelberg. Leider war die Sicht nicht sehr gut, denn die Wolken begrenzten unseren Ausblick. In welche Richtung liegt Tübingen, wo Reutlingen, welche Burg ist es da vorne? Viele Fragen, die mit einer Landkarte gut zu klären waren. Weiter auf verschneiten schmalen Wegen ging es am Albrand entlang. Seltsame Gräben und Hügel der Vorburg ließen uns erkennen, dass wir in die Nähe der Ruine Stöffeln kamen. Im Burggraben steht eine Hinweistafel, auf der die Ausmaße der einstigen Burg zu bestaunen waren. Die Burg selber bestand nur kurze Zeit. Sie ist im 12 Jahrhundert erbaut und im Städtekrieg 1388 schon wieder zerstört worden. Ein schmaler Weg ging hoch zum Burghof und weiter zur Traufkante. Man steht hier hoch über der Stadt Gönningen und hat einen schönen Ausblick zum Roßberg. Wen wundert es da, dass es die Idee gab, zum Kaffee trinken auf den Rossberg zu gehen.

Aber wenn man die 300m Abstieg und 300 m Aufstieg rechnet plus die Wegzeit beläuft sich der Abstecher auf ca. 3 Std. So blieb es dabei, die Runde wie geplant zu Ende zu gehen. Wir gingen den schmalen Wanderweg, der talwärts, unter zwei querliegenden Bäumen hindurch, zum Auto zurück führte und kehrten im Sportheim ein.

Norbert Kohler

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