In und über den Wolken
Treffpunkt war am Samstagmorgen um halb sechs. Im Dunkeln wurden einander Namen gesagt, die wir im Halbschlaf auf der Fahrt gleich wieder vergaßen. Mit von der Partie waren Rossi und Gisbert, die seit 1998 mit dem DAV Touren machen. Angelika und Annett kannten sich von der Frauenbergtour und auch Jonas und Gruppenführer Friedbert waren schon zusammen in den Bergen gewesen. Außerdem Dorothee mit ihren Töchtern Antonia und Isabel.
In Hinterhornbach (1106 m) angekommen, verteilte Annett selbstgenähte Bembel, die wir gleich an die Rucksäcke hängten. Wir schnauften beim Aufstieg 900 HM hoch zum Kaufbeurer Haus (2005 m), wo wir die erste Nacht verbrachten. Während die einen mit der Gliegerkarspitze (2551 m) den ersten Gipfel erklommen, bewunderten die anderen Felsspalten und Murmeltiere. Am Abend zogen unsere klebrigen Spaghetti auf dem Herd über dem Feuer, dazu Soße, Käse und lauwarmer Tee.





Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen war stattlich, Butter und Käse, Müsli, Milch und Marmelade hatten wir auf den Berg getragen. An Tag 2 kämpften wir uns durch den Regen und am Drahtseil entlang über den Enzensperger Weg zur Hermann-von-Barth-Hütte (2131 m). Friedbert übte mit uns das Gehen auf dem Geröllfeld und erklärte, worauf beim Klettern am Fels zu achten ist. Einmal angekommen waren wir froh, uns aufwärmen zu können und genossen den heißen Tee, Kässpätzle und Apfelstrudel. Der Hüttenwart übte mit uns bei Akkordeonbegleitung das Jodeln.






Am dritten Tag führte Friedbert uns hoch über den Wolken zur Kemptner Hütte. Nach einem Picknick am Bergsee stellten wir die Rucksäcke ab und bestiegen mit dem Großen Krottenkopf (2657 m) den höchsten Gipfel der Allgäuer Alpen. Wir freuten uns über die klettrigen Passagen und die schöne Aussicht. Nachdem wir am Vortag im Regen alle paar Meter einen Alpensalamander getroffen hatten, sahen wir heute Steinböcke, Schneehühner und Murmeltiere aus nächster Nähe. Nach einem deftigen Essen im belebten Gruppenraum verbrachten wir den Abend mit dem Würfelspiel Chicago. Wie in der ersten Nacht hatten wir ein Bettenlager nur für uns.






Tag 4 brachte uns den Abstieg, einen buttrigen Kaiserschmarrn auf halber Höhe, Pause am Wasserfall und ein Gang über die höchste Hängebrücke Österreichs. Unten in Holzgau verbrachten wir die Zeit, bis der Bus kam, am Bach. Die Füße freuten sich, aus den Wanderschuhen befreit zu werden und wir uns über eine Abkühlung im türkisblauen Wasser.




In Erinnerung bleiben uns vier wunderschöne Tage in humorvoller Runde, gemeinsames Lachen und flotte Kommentare, Sonne und Nebel, Klettern und Schnaufen – Wandern in der Hornbachkette. Wir bedanken uns bei Friedbert für die gute Planung und sichere Führung auch über schwierige Passagen!
Bezeichnung/Titel: | Höhenwege in der Hornbachkette |
Tour-Nummer: | BW407 |
Datum/Zeitraum: | 24. – 27.08.2024 |
Tourenleiter: | Friedbert Widmann |
Liste der Teilnehmer: | Angelika, Annett, Antonia, Dorothee, Gisbert, Isabel, Jonas, Roswitha |
Bericht: | Isabel Kaiser |
Ausgangsort: | Hinterhornbach |