Tolle Touren im Vinschgau

… mit grandiosen Ausblicken

Im Septemer 2021 machten sich drei Rottenburger und sieben Singener auf,  das Vischgau zu befahren. So viel gleich vorweg: Es sollten tolle Touren werden.

Nicht nur das Wetter passte, auch die Zusammenkunft mit den Bikern und der Bikerin aus Singen machte immer wieder richtig Laune. Nach der kleinen Einroll-Runde am Donnerstag ging es am Freitag gleich richtig zur Sache.

Auf dem Programm stand der sogenannte „Bim-Bam-Trail“. Namensgeber war Siegi Weisenhorn, der nach der Erst-Befahrung den Ausruf „Heiliger Bim-Bam!“ nicht unterlassen konnte. Und sagt doch schon viel….

Start der Tour war auf der Dreisprachen-Spitze am Stilfser Joch, die wir (zum Glück) mit einer Shuttle-Hilfe erklimmen konnten. Vorbei am bekannten Goldsee (eine unscheinbare Pfütze, aber immerhin Namensgeber für den wahrscheinlich bekanntesten Trail im Vinschgau) ging´s in die eigentliche „Bim-Bam-Passage“. Leider wird dieser immer ausgesetzter. Mittlerweile hat man es mit hohen Stufen zu tun, die ganz schön fordernd sind.
Die Tour führte dann weiter von Trafoi mit der Seilbahn hinauf zu Furkelhütte und von dort über die Obere Stilfser Alm (mit Einkehr) und dann direkt wieder runter nach Prad – wo wir unser Quartier hatten.

Nach einiger Diskussion entschieden wir, dass wir am nächsten Tag das gute Wetter nutzen und die Alta-Rezia-Tour mit 77 km, 1.200 Höhenmeter (und 2.900 Tiefenmeter) unter die Räder nehmen wollten.

Wiederum von der Dreisprachen-Spitze, fuhren wir dieses Mal die andere Richtung hinunter zum Umbrail und dann weiter auf die Bocceta di Forcola.

Hier auf den alten Militärpfaden bewegten wir uns inmitten der traurigen Geschichte des Kriegs zwischen Österreich und Italien. Verlief doch die Front im ersten Weltkrieg genau hier. Die Vorstellung, wie die Soldaten im Winter hier oben in Schnee und Eiseskälte auszuharren mussten, um die Nachbarn von der anderen Bergseite zu beharken, war schon beklemmend.

Nichts desto trotz gehört diese Tour mit dem langen Trail hinunter zum Lago di Cancano für mich zum Schönsten, was das Vinschgau zu bieten hat. Auch wegen der grandiosen Ausblicke auf König Ortler, Bernina und Co.

Unten glühten die Bremsscheiben und wir legten erst mal eine kurze Pause ein. Dann ging es weiter entlang der Stauseen Cancano und St. Giaccomo hinauf zum Passo di Fraele, dem wohl kleinsten Alpenpass mit nur wenigen Metern Anstieg.

Hier querten wir aber trotzdem den Alpenhauptkamm. Der Weg entlang des Bachs Mora hinauf ins Val Mora ist eigentlich nicht schwer, aber da er immer wieder ausgesetzt ist, braucht es auch hier die volle Aufmerksamkeit. Da kam dann die Pause auf der Alpe Mora gerade recht.

Jetzt waren wir in der Schweiz. Die Wirtin begrüßte uns auf Schwitzerdütsch und erzählte uns, dass sie sonst auf der Rigi bedient.

Durch das vielleicht schönste Hochtal der Alpen ging es hinunter nach St. Maria im Münstertal. Hier war noch einmal Konzentration gefordert, denn der Weg führt über viele Abschneider in der Serpentinenstraße mit hohen Stufen, Wurzeln und Geröll. Den Rest der Strecke bewältigten wir dann aber im Eiltempo auf dem Radweg.

Am Sonntag waren (fast) alle platt. Und außerdem war auch noch Regen angesagt. Auf dem Programm stand aber dennoch der Holy-Hansen. Ein gebauter Natur-Trail im unteren Vinschgau. Die Fitten unter uns fuhren noch über den Göflaner Marmorbruch auf und nahmen weitere 500 HM mit. Der Rest kurbelte auf der Forststraße hoch zu unserem Treffpunkt am Haslhof.

Leider war die Aussicht gleich null. Die Stimmung mit Nudeln und Vesper aber trotzdem gut. Bei leichtem Regen war der Trail dann auch ganz schön fordernd. Aber zum Glück sind die Verkehrsverbindungen im Vinschgau sehr gut, so dass der Rückweg zur Unterkunft dann auch per Bahn erledigt werden konnte.

Nachdem die Tour beendet war, trennte sich die Gruppe dann auch schon wieder, aber nicht, ohne sich die berechtige Frage zu stellen, wohin denn die Tour im nächsten Jahr gehen solle? Diese Frage konnte in der allgemeinen Aufbruchstimmung jedoch nicht geklärt werden.

Termin 17.09. – 20.09.2021
Teilnehmer*innen
Rottenburg
Stefan, Oli, Gerhard
Teilnehmer*innen
Singen
Ben, Steffen, Thomas, Claudia, Gregor, Veronika, Barbara
Organisation Gerhard, Barbara