Vom Brunegghorn zum Bishorn

An dem noch nächtlichen Sternenhimmel war keine einzige Wolke zu sehen. Oben auf dem Grat vom Bishorn aufs Weißhorn sah man die Stirnlampen von 2 Seilschaften.

Montag, 29.07.2013
Anfahrt Wallis und kurzfristige Umdisponierung
Die Fahrt am Montag morgen nach Rottenburg offenbarte das ganze Ausmaß des Hagelsturms vom Sonntag abend: Eingeschlagene Fensterscheiben, zerbeulte Autos, haufenweise Laub auf den Straßen. Den Raum Tübingen/Rottenburg hatte es voll erwischt.

Regen begleitete uns auch auf der Fahrt in die Schweiz. Je näher wir Richtung Wallis kamen, desto stärker wurde der Regen. Dazu kam dann auch noch ein Gewitter. Auf dem Furkapass zuckten Blitze aus einer grauen Nebelwand, durch die man nur wenige Meter sehen konnte, und das Wasser lief in Strömen den Berg runter. Je höher wir kamen, desto kälter wurde es. Ob es wohl auf der Passhöhe schneien würde? Thomas versicherte uns, dass seine Sommerreifen gut abgefahren waren. Also nichts für ungut! Oben auf dem Furkapass hatte es 4 Grad und es regente nur. Glück gehabt. Aber dann mussten wir leider erkennen, dass der Pass gesperrt war. Also fuhren wir den Pass wieder runter und gelangten mit der Autoverladung ins Wallis.

Die Hochtourengruppe am Bishorn
Die Hochtourengruppe am Bishorn

Von Visp fuhren wir mit der Bahn nach St. Niklaus, wo wir das zweite Auto trafen und machten uns trotz strömenden Regens auf den Anstieg zur Topalihütte, die 1.600 HM über uns lag. Nach ca. 15 min kamen wir an ein Bachbett, durch das dank des sintflutartigen Regens kein Bach, sondern ein Wildwasserfluss floss. Eine Überquerung war unmöglich und sinnvolle alternative Aufstiegsmöglichkeiten gab es nicht. Wir beratschlagten und entschieden uns, wieder nach Visp zu fahren, dort zu übernachten und am nächsten Tag nach Ayer im Zinaltal zu fahren, um von dort aus auf die Turtmannhütte zu steigen. Das Brunegghorn hatte sich damit erledigt.

Kaum in Visp angelangt, hörte es auf zu regnen und der Himmel riss auf. Da hatte wohl jemand am Wochenende seinen Teller nicht aufgegessen. In Visp fanden wir eine gute Unterkunft in einer katholischen Bildungseinrichtung und gingen in den Ort, um zu Abend zu speisen. Das Cordon Bleu zu 35 CHF war verlockend, aber ein Schwabe zahlt eben keine 60 Mark für ein Stück Schweinefleisch. Die alternative Pizza für 20 Franken und das Weizenbier zu 7 Franken mundeten auch gar köstlich. Wir hatten einen netten Abend, die Betten in unserer Unterkunft waren auch super, also fand der Tag noch einen versöhnlichen Ausklang.